Daum und Skyworth: Das sind die neuen Investoren bei Metz

28.4.2015, 15:40 Uhr
Aufatmen in Zirndorf: Zwei Investoren aus China und Fürth haben denTV-Gerätehersteller Metz aus der Insolvenz gerettet.

© Daniel Karmann/Archiv (dpa) Aufatmen in Zirndorf: Zwei Investoren aus China und Fürth haben denTV-Gerätehersteller Metz aus der Insolvenz gerettet.

Die aus der Insolvenz geretteten Zirndorfer Metzwerke bleiben zumindest zu einem Teil in fränkischer Hand. Käufer der Blitz- und Kunststoffsparte ist die Fürther Daum-Gruppe mit rund 100 Mitarbeitern und einem zuletzt um fast 50 Prozent gestiegenem Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro.

Die Unternehmensgruppe stellt technisch-elektronische Antriebslösungen für Fahrrad-Ergometer und E-Bikes her und ist damit in den vergangenen Jahren zu einem der größten Hersteller von Fahrradelektroantrieben "Made in Germany" gewachsen.

"Wir versprechen uns da einiges"

Wie der 67-jährige Firmenchef Wilhelm Daum gegenüber den Nürnberger Nachrichten erklärte, will das Unternehmen die Kompetenz von Metz in Sachen Elektronik und Kunststoffverarbeitung in die eigene Produktpalette integrieren und gleichzeitig aber das eigene Produktsortiment erweitern. "Vieles, was in den Metz-Blitzgeräten eingebaut wird, findet sich auch in unseren Produkten wieder, wir versprechen uns da einiges."

Daum übernimmt 146 von 174 Mitarbeitern der Metz Blitz- und Kunststoff-Sparte. Damit bleiben fast 85 Prozent der Arbeitsplätze erhalten. Und es sollen bald wieder mehr werden: Wie Daum weiter erklärt, ist geplant, die Zahl der Beschäftigten am Metz-Standort in Zirndorf in den nächsten drei, vier Jahren "auf wieder 400 bis 500 aufzustocken".

Zweiter Investor ist TV-Marktführer in China

Der Fürther Mittelständler hat nach eigenem Angaben dem Insolvenzverwalter auch zugesagt, bei Neueinstellungen vorrangig die Metz-Mitarbeiter zu berücksichtigen, die jetzt im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Erwerber der TV-Sparte ist der chinesische Elektronik-Konzern Skyworth. Er ist der marktführende TV-Hersteller in China und gehört darüber hinaus zu den international zehn führenden TV-Herstellern. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 37.000 Mitarbeiter.

Die Strategie von Skyworth ist bisher unklar. In der Branche spekuliert man darüber, dass die Asiaten über die Metzwerke und deren Vertriebskanäle den Einstieg in den Endkundenbereich wagen und so den großen Konkurrenten wie Haier, Hisense oder LG mit offenem Visier, also unter Skyworth, entgegentreten wollen. Das Unternehmen war schon bisher Partner von Metz und hat die Zirndorfer seit gut eineinhalb Jahren mit Displays und Halbleitern beliefert.

Verwandte Themen


4 Kommentare