Der Charme der Mini-Freibäder in und um Fürth

15.6.2017, 10:00 Uhr
Der Charme der Mini-Freibäder in und um Fürth

© Athina Tsimplostefanaki

Das Burgfarrnbacher Jugendbad für Sechs- bis 14-Jährige liegt hinter der Schule an der Hummelstraße. Aufgemacht hat es pünktlich zu Ferienbeginn am Freitag, 2. Juni. Seitdem toben mal mehr, mal weniger Jungen und Mädchen durchs Achtmalzwanzigmeter-Becken. Ob Fernando Barrientos (49), an sieben Tagen die Woche von 10 bis 18 Uhr hier der Mann für alle Fälle, aufsperrt oder nicht, hängt von der Luft ab. Über 21 Grad Celsius muss sie haben. Das Becken ist unbeheizt, das Wasser misst aktuell 21 Grad. Ist die Wetterlage unklar, fragen Stammgäste Barrientos kurzerhand via WhatsApp, ob sich der Weg zum Bad lohnt.

Der Eintritt kostet einen Euro, auch für Mama und Papa. Cola und Eis verkauft hier keiner. Die Besucher haben ihr Vesper dabei und versorgen "ihren Bademeister" gleich mit. "Ich bekomme Kaffee oder mal was Gegrilltes, und wenn Kinder zur Eisdiele rüber laufen, bringen sie mir manchmal ein Eis mit", sagt Barrientos. Er findet: "Bei uns ist es gemütlich und nett."

Gemütlich geht es auch in Keidenzell zu. Eine Hecke schützt das Bädchen, das chlorfreien Badespaß verspricht, vor den Blicken der Autofahrer. Als Löschteich fing es an, in den 70er Jahren wurde es zum Freibad mit gefliestem Becken ausgebaut und 2008 als Naturbad wiedereröffnet.

Der Charme der Mini-Freibäder in und um Fürth

© Athina Tsimplostefanaki

Der Eintritt ist frei. Schwimmanfänger können im 31 Meter langen, gut 10 Meter breiten und bis zu 1,60 Meter tiefen "Kleinbadeteich" schon mal am Original beobachten, was Froschbeine sind. Pflanzen reinigen das Wasser, dessen Qualität laufend überwacht wird, wie Jürgen Reuther, stellvertretender Leiter der Langenzenner Stadtwerke, versichert. Geöffnet ist von 8 bis 21 Uhr und gebadet wird auf eigene Gefahr, eine Aufsicht gibt es nicht.

Jürgen Reuther freut sich, dass das Bad seiner Kindheit noch existiert. Hier hat der heute 56-Jährige mit Freunden einst ganze Ferientage verbracht, "eine schöne Zeit ohne Eltern", ist früh von Kirchfembach über die Hügel nach Keidenzell geradelt, ohne Gangschaltung, und abends "mit einem Loch im Bauch wieder heim".

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