Der Demenz vorbeugen

28.3.2015, 13:00 Uhr
Der Demenz vorbeugen

© Foto: dpa/Hildenbrand

Demenz tritt nicht plötzlich auf, vielmehr ist es ein schleichender Prozess. Zuerst versagt das Kurzzeitgedächtnis, die Person wird vergesslich. Im Verlauf der Erkrankung verschwinden auch länger zurückliegende Inhalte aus dem Gehirn – und der Vater erkennt beispielsweise seinen Sohn nicht mehr. Ist es einmal so weit, ist keine Heilung mehr in Sicht. Doch es gibt Möglichkeiten der Prävention. Unbeeinflussbar ist dagegen der größte Risikofaktor: das hohe Lebensalter.

Der Demenz vorbeugen

© Michael Fischer

Bei den 60-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit noch bei etwa einem Prozent, mit den Jahren steigt die Gefahr zu erkranken, stark an. Etwa jeder Dritte in der Altersklasse der über 90-Jährigen ist akut gefährdet. Ebenfalls wichtig ist die genetische Veranlagung. Diese ist zu 58 Prozent ausschlaggebend dafür, ob jemand im weiteren Lebensverlauf dement wird. Die verbleibenden 42 Prozent „haben es aber alle selbst in der Hand“, sagt Ulbrecht, „ganz einfach durch unseren Lebensstil“.

Die größten Möglichkeiten zur Veränderung liegen in der Ernährung. Wer sein Demenzrisiko senken will, sollte gesättigte Fette in Fleisch, Sahne oder Butter meiden und stattdessen auf hochwertige Öle wie Olivenöl setzen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Weiterhin wichtig ist einmal wöchentlich Meeresfisch, der fettarmes Eiweiß und gesunde Fette liefert. Zudem sollte frisches Obst und Gemüse täglich auf dem Speiseplan stehen, während Süßes nur in Maßen gegessen werden sollte. Zu einem gesunden Leben gehört natürlich auch der Verzicht auf Laster.

Rauchen erhöht das Risiko erwiesenermaßen erheblich, die besten Ergebnisse hinsichtlich Alkohol ergaben sich indes bei „geringen Mengen“, betonte die Referentin – „und nicht bei völligem Verzicht“. Des Weiteren sollte jeder körperlich und geistig aktiv sein. Gemeinsame Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen tragen zu einem gesunden Lebensstil bei. Aber auch wer Zeitung oder Bücher liest und sein Gehirn immer wieder anstrengt, senkt nach übereinstimmenden Studienergebnissen das Gefahrenpotenzial.

Nicht zu unterschätzen sind zudem soziale Kontakte, ausreichend Schlaf und wenig Stress. Gesamt betrachtet leiden 70 Prozent aller Patienten an der Alzheimer-Demenz, bei der Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen. Daneben gibt es weitere Ausprägungen wie vaskuläre Erkrankungen mit Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Keine Kommentare