Der Eimer als Löschmittel der Zukunft?

CADOLZBURG - Die Aktion dürfte nicht ganz ernst gemeint sein, doch sie hat einen ernsten Hintergrund: Als „Löschmittel der Zukunft“ haben Bürgermeister Bernd Obst und die Kommandanten der freiwilligen Feuerwehren im Markt Cadolzburg den „Haushaltslöscheimer“ präsentiert.

Die Botschaft dahinter soll wachrütteln: Während vielen die Notwendigkeit von Feuerwehrauto und -gerät zwar klar ist, vergesse doch so mancher, dass dieses Equipment auch bedient werden muss. Mit einer Werbeaktion und einem „Tag der offenen Tür“ will die Feuerwehr Egersdorf-Wachendorf daran erinnern und aktive Mitglieder gewinnen.

Stell dir vor, es brennt und keiner löscht: Sehr weit ist man von diesem Szenario nach Einschätzung der Verantwortlichen nicht mehr entfernt. Jugendlicher Nachwuchs ist knapp und ältere Feuerwehrdienstleistende arbeiten tagsüber in der Stadt oder ziehen weg.

Anleitung liegt bei

Zur Lösung des Problems erinnern die Floriansjünger aus Egersdorf und Wachendorf an ein altbewährtes Mittel: Die Menschenkette mit Wassereimern. Sie verteilen „Haushaltslöscheimer“ mit beigelegter Anleitung an die Bürger. Im Brandfall solle man demnach die Nachbarschaft verständigen und eine Kette zum nächsten Gewässer bilden. Mit den durchgereichten Wassereimern ist der Brand zu löschen.

Natürlich wird es einige Bürger geben, die keinen Pool im Garten haben und einige Meter zum nächsten Gewässer überwinden müssen. Ihnen wird am Sonntag, 18. September, im Rahmen des „Tags der offenen Tür“ der Feuerwehren des Marktes Cadolzburg am Feuerwehrgerätehaus in Wachendorf die Möglichkeit gegeben, sich zu treffen und für den Notfall abzustimmen. Wer möchte, kann sich auch Löschtipps von den Experten holen oder sich die moderneren Löschgeräte und Fahrzeuge erklären lassen.

Zusätzlich werden Vorführungen stattfinden. Um den Nachwuchs zu beschäftigen, wird es Spiele und eine Hüpfburg geben und auch für Essen und Getränke ist gesorgt.

Wer sich nach dem Besuch nicht mehr sicher ist, ob der „Haushaltslöscheimer“ das beste Mittel zur Brandbekämpfung ist, kann sich gerne bei der örtlichen Feuerwehr melden, teilt Peter Höfler mit. „Eventuell“, meint der Feuerwehr-Kommandant verschmitzt, „lässt sich die Wiedereinführung der Eimerkette dann doch noch vertagen.“