Der Fürther Spargel-Trick

23.3.2017, 16:00 Uhr
Der Fürther Spargel-Trick

© Thomas Scherer

Eigentlich ist Tiefel schon am vergangenen Sonntag fündig geworden. "Eine Handvoll Spargel haben wir ernten können, genug für eine Suppe", berichtet der Ritzmannshofer. Dabei hat sein Oberasbacher Kollege Thomas Peter noch am Montag auf FN-Anfrage betont, dass mit dem Erntebeginn nach der langen Dauerfrostperiode im Januar erst im April gerechnet werden könne. Auf jeden Fall wolle er dem Ernteauftakt des bayerischen Landwirtschaftsministers am 5. April zuvorkommen.

Das stellt auch Tiefel gar nicht in Abrede, sofern es sich um Normalbedingungen handelt. Doch der Ritzmannshofer hat der Natur ein wenig nachgeholfen. Sein Erfolgsgeheimnis: "Unsere Dämme messen nur 17 Zentimeter und nicht, wie empfohlen, 21." So kann sich der Spargel schneller durch die Erde arbeiten. Kürzer als die üblichen 23 Zentimeter falle er deshalb aber auch nicht aus. Tiefel: "Man muss nur tief genug abstechen." Was der diesjährige Spargel-Champion auch noch zu seinen Trümpfen zählt, sind die Südhanglage im Zenntal und drei Lagen Folie über den Tunneldrähten. Sechs Hektar misst Tiefels Anbaufläche. Ernten kann er bislang etwa auf der Hälfte dieses Areals. "Alle zwei Tage müssen wir uns drüber machen, sonst macht der Spargel die Folie kaputt", sagt der Ritzmannshofer zur Erklärung der Kraft, die das junge Gemüse entwickelt.

Noch kommen er und sein Sohn Johannes mit drei Erntehelfern aus. In der Hochsaison werden es ein Dutzend sein. Einheimische Kräfte seien für die Arbeit auf dem Acker kaum zu bekommen. Tiefel: "Die setzen wir im Verkauf ein." Zum Preis der frühen Delikatesse will sich der Ritzmannshofer nicht äußern. "Da bekommt man immer nur Prügel von den Kollegen". Das zeigt jedoch auch, dass es im Wettlauf um die Führungspositionen am Markt nicht nur ums Image geht, sondern auch ums Geld. Für 20 Euro das Kilo gibt es bereits einheimischen Spargel, allerdings von künstlich beheizten Flächen. Diesen Aufwand scheuen Tiefel und Peter jedoch.

Die flacheren "Turbo-Dämme" haben, so Tiefel, lediglich den Nachteil, dass sie sich bei der Ernte schneller abnutzen und nachgeschichtet werden müssen.

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