Der halbe Erdball ist zu Gast in Fürth

16.4.2015, 16:00 Uhr
Der halbe Erdball ist zu Gast in Fürth

© Archivfoto: hjw

Wer in Fürth auf Weltreise gehen möchte, kann das kulinarisch schon seit langem tun. Die Kugel Eis vom Italiener gibt es ebenso problemlos wie türkisches Baklava, die Fischplatte vom Griechen, Curry vom Inder oder süßsaure Ente aus dem Reich der Mitte. Jenseits gastronomischer Genüsse ist Fürth noch vielfältiger.

Wie das städtische Integrationsbüro belegt, leben in der Stadt inzwischen Menschen aus allen Teilen des Erdballs, genau genommen aus über 140 Nationen – von A wie Australien bis Z wie Zypern. Sogar aus Madagaskar, Angola und der Mongolei hat es Menschen in die Kleeblattstadt verschlagen.

Die neue Statistik aus dem Rathaus zeigt darüber hinaus, wie sich die Zahl der Ausländer in der Stadt seit der Jahrtausendwende verändert hat. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung – gegenwärtig leben knapp 122 000 Menschen in Fürth – beträgt 16,4 Prozent. Vor 15 Jahren waren es 15 Prozent.

Mit rund 4700 Personen stellen die Türken die größte ausländische Bevölkerungsgruppe. Im Jahr 2000 waren es noch 6100. Gründe für die konstant rückläufige Entwicklung: Immer mehr Türken lassen sich einbürgern, andere ziehen weg oder kehren ganz in ihr Heimatland zurück. Platz zwei in der Statistik nehmen die griechischen Fürther ein mit aktuell 2750 Personen (2850). Ihre Zahl ging von 2005 bis 2010 deutlich zurück und stieg erst ab 2011 wieder an, als die Finanzkrise den Mittelmeerstaat erfasste.

Die drittstärkste Gruppe sind die Rumänen mit knapp 2100 (350) Männern, Frauen und Kindern. Auffallend: Ihre Zahl hat sich seit 2010 stärker erhöht als in den Jahren zuvor. Viertstärkste Fraktion sind die Italiener, etwa 1400 (1510) leben in Fürth. Sie bilden seit 15 Jahren eine nahezu konstante Gruppe.

Polen noch knapp vor Bulgarien

Den fünften Platz belegen die rund 1100 Fürther Polen, deren Zahl seit der Jahrtausendwende, damals zählten sie 400 Köpfe, konstant zugenommen hat. Den Rang ablaufen könnten ihnen bald die Bulgaren mit derzeit 1000 (60) Personen – sie zieht es nach Angaben aus dem Rathaus seit 2012 vermehrt nach Fürth.

Dass die katholische Kirche Gefallen an einem bunten Fürth hat, zeigt sie an diesem Freitag. Zwischen 14 und 16 Uhr werden Mitglieder des Dekanatrats und der einzelnen Pfarreien an einem Stand unweit des Hauptbahnhofs – auf Höhe der Sparda-Bank – kostenlose Aufkleber verteilen. Die Sticker sind nicht nur kunterbunt, sondern transportieren auch eine entsprechende Botschaft: „Fürth bleibt bunt.“

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