Der Kiebitz braucht Hilfe

9.3.2017, 16:00 Uhr
Der Kiebitz braucht Hilfe

© Elke Knapp-Dürschinger

Der Kiebitz, da war doch was? Der Vogel mit dem auffälligen Federschopf hat in Fürth einen Ruf wie Donnerhall. Eine Population hatte sich vor ein paar Jahren im Gewerbegebiet an der Schwabacher Straße auf einer Brachfläche breit gemacht. Ausgerechnet auf jenem Areal neben dem Main-Donau-Kanal, wo ein schmuckes Stadion für die SpVgg entstehen sollte. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Die Vögel wurden umgesiedelt, aus der Spielstätte wurde nichts, das Kleeblatt kickt weiter im Ronhof.

Nichtsdestotrotz: Der Kiebitz braucht Hilfe, längst steht er auf der Roten Liste und ist in seinem Bestand sehr gefährdet, sagt Rainer Poltz, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Fürth. Bei Vach und im Norden des Landkreises kommt der Vogel, der für seine akrobatischen Balzflüge bekannt ist, noch vor. Damit das so bleibt, setzt der LBV auf die Unterstützung von Spaziergängern und insbesondere von Landwirten.

Drei Küken gerettet

Die Idee: Wer Kiebitze oder deren Nester entdeckt, soll sie beim LBV melden. Wichtig sind Datum und Ortsangabe. So gelang es etwa im vergangenen Jahr, drei Kiebitz-Küken bei Tuchenbach zu retten, deren Nest sich auf einem Acker befand. LBV-Aktivisten machten den betroffenen Landwirt ausfindig, der das Gelege dann bei der Arbeit umfuhr.

Ornithologen geben den Bauern Tipps, denn Kiebitze sind sehr störanfällig und verlassen schnell das Gelege. Dabei geht es nur um einige Wochen: Die Vögel brüten von Anfang April bis Mitte Mai, dann flüchten die Jungen aus dem Nest. Erste Kontakte hat der LBV bereits zu Ortsobmännern des Bauernverbandes in Fürth und Cadolzburg geknüpft. Die Resonanz sei positiv gewesen, sagt Poltz. Der LBV-Mann erstellt derzeit einen Informations-Flyer und hofft auf große Resonanz bei der Kiebitz-Schutzaktion. Auch Fußballfans sollten nicht nachtragend sein.

Wer Kiebitze oder deren Nester entdeckt, kann diese dem LBV melden. Entweder bei Christoph Stummer, Tel.: (0911) 50739 731 oder per Mail an fuerth@lbv.de

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