Der Stadelner Kanalbau geht in eine neue Etappe

26.5.2010, 00:00 Uhr
Der Stadelner Kanalbau geht in eine neue Etappe

© Thomas Scherer

Auf 365 Meter Länge werden mächtige Rohre mit 2,40 Meter Durchmesser im Boden versenkt. Das Projekt ist Teil einer rund zwölf Millionen Euro teuren Ausbaumaßnahme, die bereits seit 2005 läuft. Nötig wurde sie, um 2015 die veraltete Vacher Kläranlage stilllegen zu können. Deren Aufgabe übernimmt dann die Fürther Hauptkläranlage. Daneben macht die Entwässerung der Neubaugebiete zusätzliches Kanalvolumen erforderlich. Ohne den Ausbau wäre keine Entwicklung in Stadeln mehr möglich. Bis Spätherbst wird der Ausbau des 1,5 Millionen Euro teuren neuen Teilstücks dauern. Für die schweren Baustellenfahrzeuge musste eine provisorische Straße aus mobilen Elementen in der Wiese verlegt werden.

Nicht realisieren ließ sich das städtische Vorhaben, den in einer scharfen S-Kurve um den Bauernhof am Fischerberg geführten Radweg zu begradigen. Er hätte unterhalb der neuen Flachsilos auf der Kanaltrasse verlaufen sollen. Doch der erhoffte Grundstückstausch mit dem Landwirt kam nicht zustande und Geld zum Grunderwerb hat die Stadt derzeit keines übrig.

Zwischen 2006 und 2009 wurden im Stadelner Regnitzgrund bereits eine weitgehend unterirdische Pumpstation mit zweieinhalb Kilometer langer Druckleitung zur Hauptkläranlage und ein nach Süden Richtung Eisenbahnbrücke verlaufender Stauraumkanal mit 1,6 Meter Durchmesser gebaut. Durch die Druckleitung können pro Sekunde 120 Liter Abwasser gepresst werden.

Ein erbittertes Tauziehen hatte es um das geplante Abholzen von elf alten Eichen für den Bau der Druckleitung gegeben. Am Ende setzten sich die Naturschützer durch und die Stadt nahm 60000 Euro Mehrkosten für einen unterirdischen Vortrieb der Druckleitung in Kauf.

Der letzte Bauabschnitt der umfangreichen Kanalerneuerung wird sich den Fischerberg hinauf bis in Höhe der Stadelner Hauptstraße 161 ziehen. Im Bau befindet sich derzeit auch ein neues Regenrückhaltebecken am Stadtpark-Ende oberhalb des Röllingerstegs, mit einem Volumen von 1000 Kubikmetern. Stauraumkanäle und Regenüberlaufbecken sollen verhindern, dass Schmutzwasser nach starken Regenfällen aus völlig überlasteten Kanälen durch Notöffnungen direkt in die Flüsse gelangt. Strengere Auflagen zum Gewässerschutz haben dieser Praxis einen Riegel vorgeschoben.