Die Fürther Wärmestube im Umbruch

14.1.2016, 11:00 Uhr
Die Fürther Wärmestube im Umbruch

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Zum Jahreswechsel sind die sogenannten Mehraufwandsbeschäftigungen des Jobcenters (1,50-Euro-Kräfte) komplett weggefallen. An ihre Stelle treten Soziale-Teilhabe-Maßnahmen. Damit werden Küchendienst, die Betreuung der Fundgrube und der Treffpunkt-Besucher sowie die Nachbarschaftshilfe und die Wohnungsnotfallhilfe abgedeckt.

Allerdings ist es nach den Worten von Wärmestubenleiter Wolfgang Sperber nicht einfach, geeignete Kräfte zu bekommen, weil das Förderprogramm auf einen eng umrissenen Personenkreis von Langzeitarbeitslosen zugeschnitten ist. Bislang konnten nur zwei der fünf Stellen besetzt werden. Noch gesucht werden Mitarbeiter für die Küche, Nachbarschaftshilfe und Wohnungsnotfallhilfe. Es handelt sich um auf drei Jahre begrenzte 30-Stunden-Jobs bei einer Vergütung in Höhe des Mindestlohns.

Die Nachbarschaftshilfe soll Transportfahrten übernehmen, handwerkliche Hilfe leisten und Sachspenden einsammeln. Kontakte zu Vermietern werden von der Wohnungsnotfallhilfe gepflegt, die mit der von Thomas Bergsch geleiteten Fachstelle zur Vermeidung von Wohnungsnot im städtischen Sozialamt zusammenarbeitet. Sperber ist gleichwohl zuversichtlich, dass er die Personallücken zügig schließen kann, um die Arbeit uneingeschränkt fortsetzen zu können. Aktuell sind die Öffnungszeiten vorübergehend auf die Vormittagsstunden beschränkt.

Dauerhaft eingerichtet werden konnte inzwischen die Stelle von Küchenchefin Lydia Musch. Im Wärmestubenbüro ist der Student Axel Ludwig in die Fußstapfen von Mario Schmidt getreten, den es in seine Heimatstadt Bamberg zurückgezogen hat. Mit annähernd 70 000 Euro im Jahr schlägt inzwischen die Finanzierung des Mitarbeiterstabs der Wärmestube zu Buche.

Erhebliche Schwierigkeiten tauchten beim Umbau der Räume für das neue soziale Zentrum in der Hirschenstraße 37 auf. Unter anderem erforderte die Quecksilberbelastung aus früherer Zeit einen größeren Sanierungsaufwand als ursprünglich angenommen. Dadurch verschiebt sich der für Mitte des Jahres geplante Umzug. Zu den Nutzern der Räume gehört auch das Quartiersmanagement der Innenstadt. Die Kosten für Sanierung und Ausbau sind durch Fördermittel und einen städtischen Anteil abgedeckt.

Um die Ausstattung muss sich die Wärmestube allerdings selbst kümmern. Hier setzt Wolfgang Sperber auf Spenden. Zahlreiche sozial engagierte Menschen, Firmen, Kirchengemeinden und Stiftungen unterstützen die Wärmestube bereits. Seit fünf Jahren sorgt auch ein rühriger Freundeskreis mit Benefizaktionen dafür, dass der Geldstrom nicht versiegt.

Zudem haben die Besucher der Wärmestube bei der Renovierung der Räume bewiesen, dass sie sehr effektiv Selbsthilfe leisten können.

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