Die Hardenberg-Turnhalle bleibt ein Problemfall

19.10.2017, 11:00 Uhr
Die Hardenberg-Turnhalle bleibt ein Problemfall

© Johannes Alles

Die Hardenberg-Halle und ihre Dachschäden – eine schier unendliche Geschichte. Schon im Herbst 2013 musste die Sportstätte sechs Wochen lang gesperrt werden. Wasser war eingedrungen. Für mehrere Zehntausend Euro, so hieß es damals, wurde der Boden aufgemacht und belüftet, defekte Platten wurden ausgetauscht.

Ein Jahr später der nächste Zwischenfall, wieder musste die Halle über mehrere Wochen zugesperrt werden. Zunächst vermutete man im Rathaus, ein defektes Rohr sei dafür verantwortlich, dass Wasser in den Bodenhülsen der Turnhalle stand. Später richtete man den Blick doch wieder nach oben: Damit ein für alle Mal Ruhe einkehrt, sollte in diesem Sommer das Dach abgedichtet, sollten die Oberlichter ausgetauscht und Wasserleitungen, die unter dem Hallendach verlaufen, saniert werden.

Die gute Tat wurde nun womöglich zum Fluch. Während der Arbeiten, die eine Firma in den Sommerferien im Auftrag der Stadt durchführte, drang bei starken Regenfällen erneut Wasser ein, Teile des Bodens hoben sich. Als die Schüler nach den Ferien zurückkehrten, war die Halle gesperrt – und das ist sie bis heute.

Um weiterhin Sportunterricht zu ermöglichen, mietet das Gymnasium nicht zum ersten Mal Stunden in der Halle "Indoor Sport" in der Leyher Straße, wohin die Schüler per Bustransfer gelangen. Außerdem steht noch die kleine Altbau-Halle zur Verfügung, die sich das Gymnasium aber mit der benachbarten Grundschule Frauenstraße teilt.

Betroffen sind auch mehrere Vereine. Die Bayernliga-Basketballerinnen des TV Fürth 1860 tragen in der Hardenberg-Halle ihre Heimspiele aus. Auch der MTV Stadeln (Handball), FV Kleeblatt (Fußball), der Gehörlosen Sportclub (Futsal) und das Klinikum (Betriebssport) nutzen die Sportstätte. Für die einen konnte der Sportservice der Stadt eine Ausweichlösung organisieren, für die anderen nicht. "Ein großes Problem" sei der erneute Ausfall der Halle, heißt es im Rathaus.

Erst im neuen Jahr?

Vor mehr als einer Woche hat ein Gutachter das Gebäude unter die Lupe genommen, er muss laut Baureferentin Christine Lippert zwei Dinge klären: Ist es womöglich der ausführenden Firma anzulasten, dass Wasser eindringen konnte? Hatte sie das Dach während der Arbeiten nicht ausreichend gesichert? Und: Genügt es, den Hallenboden an einzelnen Stellen zu reparieren? Oder muss er großflächiger ausgetauscht werden?

Sollte der Experte Letzteres empfehlen, überlegt man im Rathaus sogar, sofort den kompletten Boden zu erneuern. Diese Maßnahme war ohnehin für 2018 oder 2019 geplant und würde vorgezogen werden. Das klingt zunächst sinnvoll, es gibt aber einen Haken: Wegen des Umfangs der Maßnahme müsste sie ausgeschrieben werden, was einige Zeit in Anspruch nähme. Die Halle würde folglich für längere Zeit gesperrt bleiben. Drei bis fünf Monate, schätzt Lippert.

Bei einer bloßen Reparatur wäre die Zeitspanne deutlich kürzer. Wie kurz, das traut sich Lippert zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorherzusagen. Sie möchte zunächst das Gutachten abwarten. Im Rathaus rechnet man in den nächsten Tagen mit einem Ergebnis. Erst dann können Entscheidungen getroffen werden.

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