Die heiße Schlacht vorm kalten Büfett

18.9.2007, 00:00 Uhr

Die tadellose Interpretation lässt auf intensive Probenarbeit schließen. Nicht technische Perfektion, bei einem Berufsorchester unabdingbare Voraussetzung, sondern die Begeisterung am eigenen Musizieren und sicher auch Stolz und Freude darüber, ein solch gewaltiges Werk aufführen zu können, beflügelte hörbar und sichtbar. Exemplarisch sei das Scherzo angeführt: Einen regelrechten Sturm entfesselten hier (Jagd)-Hörner und Trompeten. Exakt gelang im Kopfsatz der heikle Horneinsatz, und die Blechbläser zelebrierten geradezu das wuchtige Tutti. Im Andante schwelgten die Celli in der Einleitung, und nach einer emotionalen Steigerung verklang der Satz im Streicherpizzicato und mit dezenten Paukenschlägen. Auch im Finale blieben die großen Spannungsbögen mit ausdrucksvoll ausgespielten Triolen im breiten Tempo erhalten, ehe das Werk im strahlenden Tutti ausklang.

Waren die Ausführungen zur Arbeit des Kinder- und Jugendhilfezentrums vor Beginn des Konzerts noch sinnvoll, so waren die Hinweise eines «Redners» zum organisatorischen Ablauf des Büfetts mitten in den frenetischen Schlussbeifall hinein völlig deplatziert. gg