Die Kinderbetreuung ist Roßtal lieb und teuer

28.12.2016, 13:00 Uhr
Die Kinderbetreuung ist Roßtal lieb und teuer

© Hans-Joachim Winckler

Wie berichtet, soll zum einen neben der Mittelschule in der Wilhelm-Löhe-Straße eine viergruppige Kindertagesstätte entstehen, deren Trägerschaft der Awo-Verband Fürth übernimmt. Am Burgweg in direkter Nähe zur Grundschule ist zum anderen ein neuer Hort mit fünf Gruppen geplant, hier wird die Marktgemeinde selbst Träger sein.

Zwar lagen zur aktuellen Sitzung für beide Projekte noch keine Bauanträge vor, sie würden aber noch vor Weihnachten erwartet, wie Bürgermeister Johann Völkl sagte. Daher ermächtigten die Gremiumsmitglieder die Verwaltung, ohne erneute Vorlage beim Bau- und Umweltausschuss das gemeindliche Einvernehmen erteilen zu dürfen — unter der Voraussetzung, dass der Bauantrag im Wesentlichen nicht von der Entwurfsplanung abweiche. Der Grund: So könnten Fertigstellungstermin und Nutzungsbeginn beider Einrichtungen im September 2017 eingehalten werden.

Für die Planung des Horts zeichnet das Architekturbüro Ulrich und Ulrich verantwortlich. Besonderheit ist hier die Lage des Grundstücks im denkmalgeschützten Ensemble „Ortskern Roßtal“.

Grundsätzlich wird hier für alle baulichen Maßnahmen eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis durch die Untere Denkmalschutzbehörde im Landratsamt benötigt. Für das Abtragen des Oberbodens zum Neubau des Kinderhorts liegt eine solche bereits vor. Da der Neubau baugenehmigungspflichtig ist, erfolgt die entsprechende Prüfung im Zuge des Genehmigungsverfahrens.

Das Gebäude soll in Modularbauweise errichtet werden, da dies eine relativ kurze und witterungsunabhängige Bauzeit vor Ort gewährleiste, erläuterte der Architekt. Die Außenwände würden aus Wärmedämmverbundsystem, Holzverschalung bzw. Eternitverkleidungen gebildet. Das Gebäude soll winkelförmig angeordnet werden und dadurch einen Teil des Freispielbereiches umschließen. Die Betreuungsräume sind in zwei Geschossen vorgesehen. Die Gesamtkosten veranschlagen die Architekten auf zirka 3,4 Millionen Euro. Die Förderung durch die Regierung von Mittelfranken dürfte sich zwischen 1,3 und 1,7 Millionen Euro bewegen. Baubeginn ist für April 2017 geplant.

Die Architekten Hilpert und Kretschy planen derweil die Kindertagesstätte nahe der Mittelschule. Ihr Entwurf sieht die Unterbringung der Krippe im Erd-, die der Kindergartenkinder im Obergeschoss vor und findet auch beim künftigen Betreiber Awo große Zustimmung, wie Markus Hilpert erläuterte.

Die kompakte Anordnung um eine zentrale zweigeschossige Halle werde sehr begrüßt, da der Betreiber die KiTa als eine zusammenhängende Einrichtung verstehe. Man möchte die formal erforderliche Trennung zwischen den Nutzungen Krippe und Kindergarten nicht baulich betonen und sieht deshalb den zentralen Aufenthaltsbereich im Erdgeschoss für Essen und Veranstaltungen als wesentliches Merkmal der gewünschten pädagogischen Konzeption. Die über Dreijährigen haben zudem über einen vorgelagerten Balkon und eine Freitreppe vom Obergeschoss aus direkten Zugang zu den Freiflächen. Wie auch der Hort soll das Gebäude in Modul-Fertigteilbauweise schlüsselfertig erstellt werden.

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