Die Kinomacher wollen in Kürze loslegen

17.10.2012, 09:00 Uhr
Die Kinomacher wollen in Kürze loslegen

© Hans-Joachim Winckler

Horst Müller, als städtischer Wirtschaftsreferent zuständig für das mit hohen Erwartungen verknüpfte Projekt, traut sich sogar, den Eröffnungstermin zu prognostizieren: Im Herbst 2013, „zwischen Kirchweih und Weihnachtsfest“, soll der neue Kinopalast an der Gebhardtstraße seinen Betrieb aufnehmen. So stellt es sich Bauherr Alfred Ach vor, so kann es auch nach Müllers Ansicht laufen — „wenn alles nach Plan geht“.

Der sieht vor, dass noch im Oktober der notarielle Vertrag unterschrieben wird, der das rund 4000 Quadratmeter große Grundstück der Bahn in den Besitz der Stadt übergehen lässt; diese wird es unmittelbar danach an Ach weiterverkaufen. Erst dann beginnt jene Frist zu laufen, mit der sich die Kommune für den Fall eines Scheiterns absichert: Ein halbes Jahr lang hat der Ex-Betreiber des City-Kinocenters an der Rudolf-Breitscheid-Straße Zeit, mit dem Bau seines Fünf-Millionen-Projekts zu beginnen.

Die Finanzierung hatte Ach, wie berichtet, gerade noch rechtzeitig zur entscheidenden Stadtratssitzung Ende Juli in trockene Tücher gebracht; inzwischen, so der Kinomacher im Gespräch mit den FN, dränge die geldgebende Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich schon darauf, dass endlich der Startschuss fällt. Dass es noch nicht so weit ist, hat keineswegs Ach zu verantworten, wie Wirtschaftsreferent Müller versichert.

Schuld seien zum einen Schwierigkeiten bei der Aufteilung des Geländes an der Gebhardtstraße gewesen — neben Ach bekommt weitere 4000 Quadratmeter das Bauunternehmen P&P, das hier sein neues Firmendomizil hochziehen will. Zum anderen habe die Regierung von Mittelfranken ihr Veto in Sachen Stellplätze eingelegt. Zunächst 100 davon soll Ach im gegenüberliegenden Parkhaus des ehemaligen Marktkauf-Komplexes erwerben können — auf Wunsch der Stadt aus dem Kontingent, das beim Bau vor 23 Jahren mit öffentlichen Geldern gefördert worden war.

Nicht möglich, winkt die Regierung ab, weil der Förderzeitraum 25 Jahre beträgt. Deshalb musste umdisponiert werden: Fürs Kino wird der Immobilienfonds Treveria, dem das Gebäude gehört, nun nicht bezuschusste Stellplätze an Ach abgeben. Das Thema sei damit vom Tisch, sagt Müller.

Alfred Ach dürfte es mit Freude registrieren, denn nach seinen Worten hätte er am liebsten gleich nach den Sommerferien mit dem Bau begonnen. Nun wolle er loslegen, sobald die Verträge unter Dach und Fach sind und die Kommune ihre Genehmigung erteilt hat — „lieber heute als morgen“, so Ach auf Anfrage unserer Zeitung am Montag. Denn nicht nur seine Bank werde „langsam ungeduldig“, auch der Architekt, Kino-Routinier Walter Achatz aus München, scharre mit den Hufen.

Weil kein Keller vorgesehen ist und viele Fertigteile zum Einsatz kommen, sei die Bauzeit überschaubar. Acht bis neun Monate veranschlagen Ach und Achatz, vor allem regionale Firmen sollen engagiert werden. Etwas verändert wurden seit Juli die Dimensionen: Am Ende soll auf der Bahn-Brache in der Nähe des Hauptbahnhofs nun ein markantes Multiplex-Kino mit knapp 1000 statt zuvor 800 Plätzen in sechs Sälen stehen; im größten davon können nach neuesten Plänen 330 Menschen Filme schauen. Später, so Ach, könne der Komplex um weitere zwei Kinos mit zusammen etwa 300 Plätzen erweitert werden.

Dass für diese Kapazitäten Bedarf vorhanden ist, daran hat Achatz, der nach eigenen Angaben in den vergangenen 18 Jahren 500 Filmtheater in ganz Deutschland geplant hat, keine Zweifel. Man werde in Fürth mit modernster Technik aufwarten und selbst benachbarte Kinomagneten wie das Nürnberger „Cinecittà“ in den Schatten stellen.

 

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