Die Lobby der Wilhermsdorfer Senioren stellt sich neu auf

28.1.2016, 13:00 Uhr
Die Lobby der Wilhermsdorfer Senioren stellt sich neu auf

© Heinz Wraneschitz

Zwei Tage hatten die gut 1500 Wilhermsdorfer im Alter über 55 Jahren Zeit, ihre Stimmen abzugeben. Dass nur 87 der Wahlberechtigten die Gelegenheit nutzten, macht auch die Gewählten etwas traurig. „Doch möglicherweise denken viele: Ich bin doch kein Senior“ und blieben deshalb der Wahl fern, mutmaßt Tichy.

Vielleicht aber habe man auch nicht alle Themen aufgegriffen, die Älterwerdende interessieren: Deshalb werde nun per Fragebogen nach Wünschen geforscht. Bei der Auswertung und Programmerstellung ist vor allem der Vorstand des Beirats gefordert: Neben Tichy haben Agathe Kopp-Büeler als Stellvertreterin, Brigitta Nahm als Schriftführerin und Gerlinde Winkel (Kassiererin) Funktionen übernommen.

Doch auch auf die anderen Mitglieder wartet jede Menge Arbeit. Denn das Programm für die neue soll ähnlich umfangreich wie das der alten Wahlperiode werden. Das hatte neben wöchentlichen Sprechzeiten, Nordic Walking, Gymnastiktreffs sowie monatlichem Kegeln, Wandern und Radeln fast vierzig weitere Termine allein im vergangenen Jahr aufzuweisen. Von Kinobesuchen bis zur Führung im Memorium Nürnberger Prozesse reichte das Veranstaltungsangebot 2015.

Im ersten Monatstreff 2016 beschäftigten sich die fast 50 Teilnehmer besonders mit der neuen, lokalen VGN-Buslinie 122. Seit Dezember fährt das Neustädter Unternehmen Zepf-Reisen durch den Hauptort und die Ortsteile. Im Schülerverkehr verbindet der 122er Wilhermsdorf und seine Außenorte mit den Langenzenner Schulhäusern. Auch andere Fahrgäste aus Altkatterbach oder Unterulsenbach können zusteigen.

Aber es gibt Anlaufschwierigkeiten bei der Linie 122. Beim Seniorentreff kochte die Kritik hoch. „Der ist übervoll“, störte sich eine Dame, die offenbar bei einer von Schülern belegten Fahrt einsteigen wollte. „Da hätte doch ein kleiner Bus auch genügt“, sagte dagegen eine andere, die nachmittags den fast leeren 50-Sitzer beobachtete. „Die Fahrpläne sind nicht ganz einfach“, monierte ein Mann. Ganz heftig wurde auch über das Preissystem debattiert. Doch Helmut Tichy versuchte, die Diskussion in eine ganz andere Richtung zu lenken: „Lasst uns nachdenken, wie wir die Linie für uns besser nutzen können“, forderte er. „Wer sein Auto in Kirchfarrnbach zum Kundendienst gibt, könnte damit zurückfahren. Oder mit dem Bus nach Langenzenn zum Arzt: Der dortige Bürgerbus kann mit dem VGN-Ticket genutzt werden“, nannte er Beispiele.

Einmal werden die Senioren die Buslinie auf jeden Fall gemeinsam für ihre Zwecke nutzen: Im Anschluss an eine Wanderung im Februar nach Altkatterbach inklusive Einkehr können sich diejenigen, die nicht zurücklaufen wollen, im 122er heimfahren lassen.

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