Die Magie der Augenschrauben

18.8.2014, 22:17 Uhr

Das Elysium des Hand- und Heimwerkers heißt „Schraubenhandel Fürth“ — ein Wunderland, ein Metall-Mekka, eine Kultstätte, die im Internet mit dem Satz wirbt: „Welches Normteil Sie auch brauchen, von A wie Augenschraube bis Z wie Zylinderschraube, wir liefern es.“

Und wenn Sie mal erleben wollen, wie jemand ausschaut, der einen kompletten Schraubenladen samt Warenlager verschluckt hat, dann schauen Sie sich Rolf Buchholz an. Mit 453 Metallteilen am Körper gilt der Dortmunder aktuell als der meistgepiercte Mann der Welt, er ist uns noch um drei Piercings voraus, aber das ändern wir bis zur Kärwa. Buchholz hat niemandem, nur sich selbst was angetan — nach Dubai haben sie ihn aber trotzdem nicht reingelassen. Da war wohl eine Augenschraube zu viel im Spiel oder, wie Buchholz vermutet: „Ich habe zwei Hörner, das ist in Dubai ein Problem.“

In der Tat ragen ihm zwei implantierte Bolzen aus der Stirn, und das war den Flughafenbeamten des Emirates, die gleich mal schwarze Magie witterten, nicht geheuer. Tja, Buchholz, wären Sie ein Menschenhändler, ein Bauspekulant oder ein rundum ausbeutungswilliger Arbeiter, Sie hätten den „Urlaub der Superlative“, wie der Reise-Fernsehsender Sonnenklar-TV posaunt, ziemlich locker buchen können. Fürth ist aber auch ganz schön, gerade für Sie. Ehrlich.

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