Die Stadt Fürth in über 100 000 Fotos

25.5.2016, 21:00 Uhr
Die Stadt Fürth in über 100 000 Fotos

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Fürths Entwicklung interessierte Berthold schon als Jugendlichen. Mit der Kamera hielt er Alltagsszenen, Gebäude und Besonderheiten fest. Mit zunehmender Systematik dokumentierte er den Wandel im Detail. Seine Aufnahmen knüpfen an historische Fotosammlungen an, um die er sich zusammen mit der Fürther Geschichtswerkstatt kümmert.

Unzählige Bildbände, die in Bertholds Städtebilder-Verlag erschienen sind, zeugen von diesem Bemühen. Sie beleuchten Fürths jüngere Entwicklung nach Jahren und Stadtquartieren geordnet. Im Laufe der Zeit konnte der Fürther dabei immer mehr seine eigenen Fotos nutzen. Akribische Spurensuche und akkurate Dokumentation zeichnen die Arbeit des leidenschaftlichen Stadthistorikers aus. Qualitäten, die der archivarischen Verwertung sehr entgegenkommen.

„Oft fehlt es alten Fotos an detaillierten Angaben zu den Motiven und Daten“, klagt Stadtarchivleiter Martin Schramm. Bertholds Sammlung, die inzwischen über 100 000 Fotos umfasst, hat diesen Makel nicht. Vierteljährlich soll sie nun portionsweise ins Eigentum des Stadtarchivs übergehen. Dazu werden die Aufnahmen digitalisiert und katalogisiert. Zum Auftakt der Transaktion hat Berthold Schramm einen Ordner mit dem Verzeichnis und Scans von 5000 Aufnahmen überreicht.

Als „unerschöpfliche Quelle“ und „wandelndes Lexikon“ schätzt der Archivchef den Spender. Was Berthold selbst zu seiner fotografischen Spurensuche veranlasst hat, das war nach eigenen Worten 1964 eine Serie der Fürther Nachrichten zur Veränderung des Stadtbildes.

Die Fülle historischer Fotos konserviert Berthold in letzter Zeit verstärkt in reinen Bildbänden. Sein Kalkül dabei: „Staatsbibliotheken in München, Frankfurt und Leipzig müssen Pflichtexemplare abnehmen. Ich hoffe, dass diese dort gut gehütet werden und die gedruckten Fotos die Jahrhunderte besser überdauern als Filme, Disketten und andere digitale Datenspeicher.“

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