Die Stadt Fürth setzt auf Elektromobilität

10.9.2015, 11:00 Uhr
Die Stadt Fürth setzt auf Elektromobilität

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Monatelang war Energienachschub am Königsplatz Fehlanzeige, nachdem die Säule bei einem Unfall außer Gefecht gesetzt worden war. Mit dem Ersatz ließ sich die infra Zeit, weil sie die neue Generation von Ladesäulen in Fürth einführen wollte. Die wird vom Ladeverbund Franken favorisiert, zu dem sich die Energieversorger in der Metropolregion zusammengeschlossen haben und der von der solid GmbH betreut wird.

Noch in diesem Jahr, so das Ziel des Ladeverbunds, sollen 100 Elektrotankstellen in der Metropolregion zur Verfügung stehen. Bisher gibt es gerade mal 48. Mit rund 8000 Euro schlägt eine Station zu Buche. Wie Josef Pscheidt, bei der infra zuständig für die Sparten Energieerzeugung und Wärme, auf FN-Anfrage erläutert, sollen in Fürth heuer zusätzlich zu den drei vorhandenen noch zwei weitere Ladesäulen installiert werden. Als Standorte kämen der Bahnhofplatz, die U-Bahn-Endhaltestelle auf der Hardhöhe und die Herrnstraße bei der Einmündung in die Schwabacher Straße in Frage.

In Planung sind nach Informationen von Infra-Geschäftsführer Hans Partheimüller darüber hinaus weitere Stromtankstellen: bei Naturkost ebl auf der Hardhöhe, am Stadion der SpVgg und am Phönix-Center in der Südstadt. Auch Vapiano und Ikea haben Interesse an Stromtankstellen. Noch können allerdings nicht alle Elektrofahrzeuge die schnelle Aufladetechnik nutzen. So liegt die Ladezeit zwischen acht und zwei Stunden.

Rund 40 Elektrofahrzeuge sind in der Stadt Fürth zugelassen. Drei E-Pkw und sechs E-Roller hat die infra im Einsatz. Über zwei Elektroautos verfügt die städtische Wohnungsbaugesellschaft. Erst im August hat die Stadt Fürth, wie berichtet, zwei weitere Elektroautos für die kommunale Verkehrsüberwachung angeschafft, und zwei weitere sollen laut Oberbürgermeister Thomas Jung noch in diesem Monat folgen. Die Landkreis-Kommunen verfügen (Stand 26. Januar) hingegen schon über 32 Elektrofahrzeuge. Als „Riesenchance“ für die unter dem Verkehrslärm leidenden Städte bezeichnet Jung die Elektromobilität. Allerdings sei man in Deutschland noch meilenweit vom Ziel entfernt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Eine viel größere Dynamik habe da die Entwicklung in China.

Zug um Zug sollen alle Ladesäulen auf den 22 kW-Typ umgerüstet werden. Auch der Stecker wird einheitlich. Mit Adaptern lässt er sich an jedes Elektrofahrzeug anpassen. Dieses Jahr können E-Mobil-Fahrer noch kostenlos Strom tanken. An einem Bezahlsystem wird laut Pscheidt bereits gefeilt. Es soll wie beim Handy-Parken bargeldlos mit Smartphone funktionieren. Im Ladeverbund Franken sucht man jetzt nach einem Inkassounternehmen. Jede Ladesäule verfügt über zwei Stromanschlüsse und zwei reservierte Parkplätze.

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