Die umworbene Azubi-Generation

25.11.2013, 13:00 Uhr
Die umworbene Azubi-Generation

© Leberzammer

„Unsere Lehrstellenbörse wird volljährig“, meinte Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel bei der Begrüßung erfreut. Etwa 150 Interessierte – Schüler, Lehrer und Eltern – waren in die Paul-Metz-Halle gekommen. Die Situation der Jugendlichen auf Lehrstellensuche war in der Vergangenheit selten so gut wie heute.

Trotzdem sollten sie bei der Auswahl des Berufs flexibel bleiben, findet Zwingel, „ihr solltet immer zwei oder drei Pfeile im Köcher haben“. Auch die Stadtverwaltung nehme ihre Verantwortung wahr und bilde aus, betonte der Rathauschef. Jedoch nur nach Bedarf. „Unser Credo ist es, immer so viele auszubilden, wie wir auch später übernehmen können.“

Günther Meth, der Geschäftsführer des Jobcenters der Stadt Fürth, bestätigte die für Bewerber positive Entwicklung des hiesigen Ausbildungsmarktes. In der Stadt Fürth liege das Verhältnis von Bewerbern zu Ausbildungsplätzen bei 100 zu 82, im Landkreis bei 100 zu 61. „Und das wird sich in den kommenden Jahren weiter drehen“, prognostizierte Meth. Doch dürfe dies kein Grund sein, das Thema berufliche Zukunft zu locker anzugehen, warnte er: „Ohne echtes Interesse, Motivation und gute Noten werden die Firmen lieber ganz auf die Ausbildung verzichten.“

Fachleute informierten anschließend über Berufe in Branchen wie Handel, Verwaltung, Handwerk, Banken und Versicherungen.

Michael Leibrecht etwa, Chef der Fürther Werbeagentur machen.de, ist selbst noch auf der Suche nach Auszubildenden für den Beruf des Fachinformatikers. Aus der Praxis weiß er, dass viele seiner Kunden sich mittlerweile bei den Bewerbern bewerben, nicht mehr umgekehrt. Jedoch sollten sich die jungen Menschen zuvor erst einmal darüber klar werden, was sie antreibt und interessiert: „Welcher Job passt zu mir und in welchem Betrieb will ich eine Lehre machen?“

Kleine Firmen bieten mehr Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen und eigene Ideen einzubringen, größere Unternehmen bieten dafür in der Regel eine breitere Ausbildung. Bei der Entscheidung helfen könnte sicherlich die umfangreiche Liste der freien Ausbildungsplätze, die die Zirndorfer SPD am Ende des Abends jedem Jugendlichen mit nach Hause gab mit Infos zu Berufsbezeichnungen, Firma, Ansprechpartnern und Mindestqualifikationen.

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