Diplomatie für Fortgeschrittene

20.8.2014, 21:34 Uhr

Ja, liebe Leser, im Internet darf jeder mal ran, und auch für Hirn-Azubis, die ganz ohne Duden-Zwang aufwuchsen, ist rund um die Uhr ein Kommentar-Plätzchen frei. Aber das mit Hannover stimmt natürlich. Noch hässlicher sind allerdings Remscheid, Solingen, Wittenberge, Offenbach . . . und bevor wir Sie langweilen mit den nächsten 300 Städtenamen, sausen wir gen Nordkorea.

Im Land des verkrampften Lächelns sind die Disziplinen Beleidigen und Niedermachen gewissermaßen Schulfächer. Wer dort „Guten Tag“ sagt, gilt als verdächtig, und das ist mit ein Grund, warum wir in diesem Jahr den Sommerurlaub wieder mal woanders verbringen. Auch John Kerry hat ganz oben auf seinem Ferienprospekte-Stapel gewiss nicht das Nordkorea-Exemplar liegen. Es ist auch so, dass Nordkorea auf den Besuch des US-Außenministers keinen Wert legt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bezeichnete Kerry nun eine winzige Spur zu undiplomatisch als „Wolf mit einem hässlichen Laternenkiefer“ — als handele es sich um ein Ensemblemitglied der Augsburger Puppenkiste. Südkoreas Präsidentin wiederum sei eine „Prostituierte“.

Nun, unter diesen Umständen möchte man gar nicht wissen, was diesen kastrierten nordkoreanischen Schimmelrüben erst zu Fürth und Hannover einfallen würde.

Verwandte Themen


Keine Kommentare