Dorfschule Oberweihersbuch: Kurt Krömer widerspricht

18.6.2016, 16:00 Uhr
Dorfschule Oberweihersbuch: Kurt Krömer widerspricht

© Foto: Thomas Scherer

Der kleinste der drei Steiner Grundschulstandorte wird geschlossen. Das hat der Stadtrat, wie berichtet, mit knapper Mehrheit entschieden. Dagegen kämpft eine Bürgerinitiative (BI), die aktuell Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Erhalt der Dorfschule sammelt.

„Es sind Zahlen und Fakten im Umlauf, die jeglicher Grundlage entbehren“; schickte Krömer seiner ausführlichen Darstellung voraus. Nochmals ging er auf die Chronologie der Geschehnisse ein, von der ersten Information der Stadträte durch die Schulleiterin Gabriele Klenk im Juli 2015 bis zur Entscheidung des Gremiums im Mai.

Alle Argumente wiederholte er: die zu geringe Schülerzahl aus Oberweihersbuch und den umliegenden Dörfern für eine Klassenbildung, den nicht lehrplangemäßen Unterricht wegen fehlender Räume und den nicht aktuellen Brandschutz. Detailliert widersprach Krömer Darstellungen der BI. Sie behaupte, die Sanierung der Mittelschule, in deren Gebäude die Grundschule ab kommendem Schuljahr vier freie Räume nutzen wird, habe acht Millionen Euro gekostet. Fakt sei hingegen, die Kosten lägen mit zirka 5,5 Millionen Euro sogar unter der ursprünglich geschätzten Bausumme von 6,1 Millionen Euro.

Aktuelle Zahlen

Die immer wieder gelobte Übertrittsquote an Gymnasium und Realschule von 80 Prozent in Oberweihersbuch stimme nicht. Die aktuellen Zahlen der Schulleitung ergäben folgendes Bild: 66 Prozent der Viertklässler aus Oberweihersbuch wechseln auf weiterführende Schulen, 60 Prozent der Schüler aus dem Standort Neuwerker Weg und 50 Prozent aus dem Schulhaus Mühlstraße schaffen den Übertritt.

Das Ausspielen von Mittelschülern gegen Grundschüler, wie Krömer es nannte, könne er nicht nachvollziehen. Von der BI war argumentiert worden, durch den Umzug würden die Jüngeren ihren „Schutzraum“ verlieren. Besonders geärgert habe ihn, so Krömer, dass ihm „undemokratisches Vorgehen“ vorgeworfen worden sei. Er habe die Situation stets offen kommuniziert und alle Fakten zusammengetragen: „Wenn man demokratisches Vorgehen nur darin sieht, wenn man sich den Argumenten der Betroffenen anschließt, dann habe ich ein anderes Verständnis von Demokratie.“

Zuletzt ging Steins Bürgermeister nochmals auf das Thema Brandschutz ein. Zwar gelte der Bestandschutz für das Schulhaus, doch wenn es eine Alternative ab September für die Schule gebe, müsse er handeln. Die Verantwortung, die Kinder weiter in dem Gebäude ohne aktualisierte Sicherheitsvorkehrungen zu unterrichten, werde er keinesfalls übernehmen.

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