Drei dicke Sanierungsbrocken in Wilhermsdorf

16.11.2017, 06:00 Uhr
Drei dicke Sanierungsbrocken in Wilhermsdorf

© Foto: Wraneschitz

Das erste Projekt: das Hallenbad. Zwei Drittel der Wahlbevölkerung hatten sich bekanntlich für den Erhalt ausgesprochen (wie mehrfach berichtet), folglich muss nun die Sanierung angepackt werden. "Der Bürgerentscheid hat die Wirkung eines Beschlusses des Gemeinderats", daran erinnerte Bürgermeister Uwe Emmert im Gremium. "Jetzt geht die Arbeit erst los", stellte er klar. Zuerst sei eine Arbeitsgruppe mit der Bürgerinitiative und dem Hauptnutzer DLRG geplant, um die Attraktivität des jetzigen Hallenbads zu steigern. Dann soll ein Architekt die verschiedenen Varianten einer Sanierung prüfen. Einer sei bereits zur Angebotsabgabe aufgefordert worden. Außerdem soll ein Planer für den Außenbereich miteinbezogen werden. Möglicherweise kann ein Naturschwimmbad im Freien das ganze Gelände zur attraktiven Freizeiteinrichtung aufwerten. Scheinbar hat der Bürgermeister sogar konkrete Hoffnung auf Zuschüsse: Zurzeit berate die Landespolitik über Förderprogramme für bestehende Bäder.

Ähnlich unklar blieb, wie es mit dem zweiten Problemgebäude im Ort weitergeht: der Grund- und Mittelschule. Die Bausubstanz stammt aus den Jahren 1964 und 1976. Emmert hierzu: "Die Technik bedarf grundsätzlich einer Generalsanierung." Wie auch beim Hallenbad wurden zwar Teile des Dachs vor ein paar Jahren runderneuert, sind aber teilweise weiter undicht. "Zuletzt hatten wir bei Starkregen in der Grundschule einen Wassereinbruch", sagte Emmert. In sechs Jahren, so hat er gezählt, habe es neun Wasserrohrbrüche gegeben – zwei Mal war davon der Gruppenraum der Mittagsbetreuung betroffen. "Ein Wahnsinn bei 70 zu betreuenden Kindern", ergänzte Jutta Hutzler (SPD), selbst in der Betreuung tätig.

Gutachten erwünscht

Der Bürgermeister wünscht sich nun ein Sanierungsgutachten für das Schulgebäude. Danach erst können Machbarkeit und Förderung geklärt werden. Vor der Generalsanierung versprach Emmert der Mittagsbetreuung andere Räume.

Das dritte Großprojekt ist die Baustelle in der Gartenstraße hinter dem Bahnhof. Sie muss verlegt werden, um für den entstehenden Einkaufsmarkt eine neue Zufahrt zu schaffen. Auch die Bahn dränge schon lange darauf, nannte Uwe Emmert einen weiteren Grund und kündigte an: "Das wird nicht ganz billig." Mit 410 000 Euro Umbaukosten rechnet er. Und auch die Planungskosten sind bereits bekannt: 50 000 Euro.

Doch das Planungsbüro bekomme den Auftrag erst, "wenn der Förderantrag von der Regierung bewilligt ist". Seit die Gartenstraße im Ortssanierungsbereich liegt, bekomme die Gemeinde bis zu 60 Prozent Zuschuss für solche Maßnahmen, erklärte der Bürgermeister.

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