Dreiste Betrüger gaukelten Senioren Lottogewinn vor

11.2.2019, 07:45 Uhr
Senioren geraten immer wieder ins Visier von Betrügern und Trickdieben.

© dpa Senioren geraten immer wieder ins Visier von Betrügern und Trickdieben.

Die Männer haben gestanden, Senioren betrogen zu haben. Wie das Amtsgericht nun in einer Pressemitteilung schilderte, gaukelten sie ihnen in zwei Fällen am Telefon vor, im Lotto gewonnen zu haben. Dabei überzeugten sie sie davon, dass sie vor der Auszahlung des Gewinns Gebühren zu bezahlen hätten.

In einem dritten Fall gab sich der Anrufer als Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft München aus. Er täuschte vor, dass der Geschädigte bei einem Lotterieveranstalter mit 8000 Euro in der Kreide stehe. Er riet ihm, Zahlungen zu leisten, dann werde die Staatsanwaltschaft den Betrag "herunterhandeln". Im vierten Fall erhielt das Opfer ein Schreiben, das angeblich vom Amtsgericht Frankfurt am Main stammte. Unter einem fiktiven Aktenzeichen wurde der Frau vorgegaukelt, sie müsse infolge einer außergerichtlichen Einigung 7000 Euro bezahlen, ansonsten werde die "Gesamtsumme" in Höhe von 19.890 Euro eingefordert.

Hilfreicher Neffe

Angeklagt waren die drei Männer wegen des Verdachts auf banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Beihilfe hierzu. Sie waren als sogenannte "Geldabholer" tätig. Der Gesamtschaden betrug rund 30.000 Euro. Dass sie auf frischer Tat festgenommen werden konnten, ist dem aufmerksamen Neffen eines Opfers zu verdanken, der die Polizei verständigt hatte.

Unter dem Vorsitz von Richter Matthias Held hat das Gericht Freiheitsstrafen von drei Jahren und drei Monaten, einem Jahr und neun Monaten sowie neun Monaten ausgesprochen. Die beiden Letzteren wurden zur Bewährung ausgesetzt. Angeordnet wurde zudem, dass bei zwei Angeklagten ein Wertersatz in Höhe von 25.780 Euro bzw. 3000 Euro eingezogen wird.