Drogenring in Frankfurt zerschlagen: Hinweis kam aus Fürth

9.4.2018, 16:09 Uhr
Drogenring in Frankfurt zerschlagen: Hinweis kam aus Fürth

© Fabian Sommer/dpa

300 Polizisten im Einsatz, das für Drogenkriminalität berühmte Frankfurter Bahnhofsviertel abgeriegelt: Am vergangenen Donnerstag sorgte ein empfindlicher Schlag gegen einen Dealerring in der Mainmetropole für bundesweites Aufsehen. Heroin, Marihuana, Kokain, Crack - die Ermittler stellen so ziemlich jede Droge sicher, die sich auf deutschen Straßen verkaufen lässt. Der Straßenverkaufswert der konfiszierten Ware dürfte bei rund 870.000 Euro liegen, teilte die Frankfurter Polizei am Montag mit, elf Menschen wurden festgenommen. 

Ein Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität, der seinen Anfang in Fürth nahm, wie die Polizei jetzt bestätigt. Dort wurde bereits am Donnerstagvormittag ein "umfangreicher Polizeieinsatz durchgeführt", wie die Polizei mitteilt. Es ging um einen Drogendeal im Stadtteil Ronhof, den die Ermittler zum Platzen brachten. Dort habe man zwei Kilogramm Heroin, sowie ein halbes Kilogramm Kokain sicherstellen können. An dem Einsatz waren auch Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) beteiligt. 

Drogenring in Frankfurt zerschlagen: Hinweis kam aus Fürth

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Fünf Männer wurden während des Deals festgenommen, sie befinden sich im Alter von 19 bis 32 Jahren. Auf sie wartet jetzt ein Verfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Nach einem Haftantrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth sitzen vier der Männer jetzt vorübergehend in Untersuchungshaft. 

Umschlagplatz lag direkt neben der Drogenhilfe

Die Festnahmen waren der Schlüssel zu der Razzia in Frankfurt. Man habe die Verbindungen in die Bankenmetropole sofort an die Behörden in Hessen weitergegeben, erklärt ein Sprecher des Präsidiums Mittelfranken. "Das führte dann zu dem großen Einsatz dort." Der wiederrum sei "ein großer Erfolg gewesen", teilt die Frankfurter Polizei mit.

Im Fokus stand ein mehrstöckiges Gebäude neben einer Drogenhilfeeinrichtung im berühmt-berüchtigten Bahnhofsviertel, von dem aus der albanische Ring wohl den Handel mit den Betäubungsmitteln organisierte. Auch Gaststätten, Bars und Spielhallen dort nahmen die Ermittler ins Visier, sie wurden von der Bande als Rückzugsorte genutzt. Bei der Razzia war auch das Spezialeinsatzkommando (SEK) im Einsatz. 

"Sicherheitslage im Bahnhofsviertel erheblich verbessert"

Das Haus im Frankfurter Bahnhofsviertel war völlig heruntergekommen, überbelegt, verschmutzt. "Solch desolate Zustände sind ein Nährboden für kriminelle Strukturen und auch mitverantwortlich für das Entstehen eines Umschlagplatzes", sagt der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill. Man müsse sich ganzheitlich mit der Drogenthematik befassen, um die Probleme in den Griff zu kriegen. 

Der zuständige Oberstaatsanwalt Albrecht Schreiber lobt derweil die Zusammenarbeit der verschiedenen Organe. Nach der Razzia sei die "Sicherheitslage im Bahnhofsviertel erheblich verbessert" worden. "Diese erfolgreiche Ermittlungsaktion zeigt, dass Justiz und Sicherheitsbehörden in Frankfurt keine rechtsfreien Räume dulden und konsequent zur Verteidigung der Rechtsordnung durchgreifen."