Durch Oberasbach sicherer radeln

21.8.2017, 06:00 Uhr
Durch Oberasbach sicherer radeln

© Foto: Hans-Joachim Winckler

In der Bruckwiesenstraße lebt es sich am Bibertgrund recht idyllisch. Zwischen den Gärten weist ein Schild den Weg ins Grün: "Bibert-Wanderweg Zirndorf/Fürth" steht darauf zu lesen. Genutzt wird die landschaftlich schöne Verbindung abseits der Straßen auch von Radlern, die in den Süden der Kleeblattstadt und von dort weiter ins Zentrum wollen. Wer allerdings ein paar hundert Meter aus Oberasbach hinausgerollt ist, trifft auf eine Schlüsselstelle, die sportliche Biker lächelnd meistern, andere Radler allerdings eher vor Schwierigkeiten stellt.

Durch Oberasbach sicherer radeln

© Harald Ehm

Dabei handelt es sich um die "Treppenanlage Heuweg", wie das Bauamt in der Vorlage für die Stadträte schreibt. Holzstufen führen einen Hang hinab. Wer sich nicht zutraut, den parallel laufenden Naturpfad hinunter zu fahren, muss absteigen und sein Rad in der neben der Treppe angelegten Betonrinne schieben. Gerade Pendler wollten allerdings schnell vorankommen, weiß Stadtbaumeister Peter Kleinlein, der selbst jeden Tag von Rehdorf aus ins Rathaus radelt.

Durch Oberasbach sicherer radeln

© Harald Ehm

Zeit für den Bauausschuss, sich deshalb mit dem Radwegeplan zu beschäftigen, zumal das Thema, wie Kleinlein anmerkte, angesichts diverser anderer Projekte, "zuletzt etwas in der Versenkung verschwunden war". Wo sollen Vorhaben vorrangig umgesetzt werden? Das Bauamt hat mehrere Bereiche im Stadtgebiet im Blick.

Eben besagten Heuweg, hier standen insgesamt drei Varianten zur Beratung an. Alle sehen Dämme und Rampen vor, nur so kann das Hindernis überwunden werden. Aber: Der Ankauf von Grundstücksflächen, mal mehr mal weniger; die Fällung von großen Eichen, einmal fünf, einmal sieben; und die Steilheit der Rampen, die in keinem der Fälle richtig behindertengerecht wären, stellen die Knackpunkte dar.

Selbst die Lösungsmöglichkeit mit einem komplett neuen Weg, von der Heubrücke aus in Richtung Westen zur Bruckwiesenstraße, wäre nicht der Befreiungsschlag. Es müssten Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern sowie Gespräche mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt geführt werden. Auch hier bräuchte es eine Rampe, die für Rollstuhlfahrer dennoch zu steil wäre.

Das Problem mit der Steigung sei kaum lösbar, sagte Norbert Schikora (Grüne). Eine von Lothar Schmitt (CSU) in die Diskussion gebrachte Holzbrücke scheiterte nicht nur wegen der Höhe (fünf Meter). Kleinlein erinnerte an die Lebensdauer einer solchen Konstruktion, die etwa nach 15 Jahren wohl erheblichen Sanierungsbedarf habe. Jürgen-Schwarz-Boeck (CSU) empfahl eingehende Prüfungen, "nicht, dass die Brühe teurer kommt als der Fisch".

PDas gilt auch für die Bahnbrücke an der Steiner Straße. Während von Oberasbach am Hainberg entlang ein unbefestigter, aber gut beleuchteter Weg an das Nadelöhr führt, kommt seitens der Faberstadt ein voll ausgebauter Rad- und Gehweg an. Das Problem ist die Unterführung, hier müssen Radler auf die Straße, keine ungefährliche Angelegenheit, weil die Passage schlecht einsehbar und eng ist. Die Bahn stünde einer Verbreiterung der Unterführung positiv gegenüber. Allerdings wären massive Eingriffe in die Böschung notwendig, wobei nicht klar ist, welche, eventuell unangenehmen, Überraschungen hier auf die Bauarbeiter warten.

Außerdem beteiligt sich die Bahn nicht an den Kosten, die wären allein von der Kommune zu tragen. Franz X. Forman (FW) regte deshalb bei diesem Punkt an, "die Stadt Stein mit ins Boot zu holen". Kontakte wegen des Themas generell gab es bereits, weitere Gespräche werden wohl folgen. Denn Christian Jäger (SPD) brachte einen Vorschlag ins Spiel, der die Faberstadt direkt tangiert: Noch vor der Bahnbrücke auf Steiner Gebiet nach Westen abzuzweigen und dann eine Wegverbindung durch die Kleingartenkolonie zu nutzen.

PDie Albrecht-Dürer-Straße erhält in den nächsten Jahren in mehreren Abschnitten eine neue Asphaltdecke, dann sollen auch die Belange der Radfahrer stärker berücksichtigt werden. Gedacht sind so genannte "Schutzstreifen" im Bereich am Gymnasium, also zwischen der Rothenburger Straße und dem Kreisverkehr. Bei Abmarkierungen auf beiden Seiten, bliebe für die Autos noch eine knapp 4,70 Meter breite Fahrbahn übrig, die das Bauamt als "sehr schmal" einstuft. Möglich wäre auch eine Lösung mit nur einem Schutzstreifen bergaufwärts. Pläne und Skizzen sollen nun dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) zur Verfügung gestellt werden, damit dieser sich zu den einzelnen Alternativen äußert.

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