Durchhalten im Kärwa-Camp

15.10.2014, 11:10 Uhr

Wer es nicht weiß, dieses Bonmot wird Robert Lembke zugeschrieben. Für die U-40-Generation: Der Mann war Moderator einer heiteren Berufsrateshow, die ihre Anfänge nahm, als das Fernsehen lediglich aus drei Programmen bestand und überdies in Schwarz-Weiß daherkam.

Warum also Lembke? Tja, neidisch ist derzeit so mancher Zeitgenosse, und zwar auf jene Menschen, die derzeit rund um Freiheit, Friedrich- und Königstraße sowie Rudolf-Breitscheid-Straße ihren Berufsalltag verbringen: „Ihr habt’s ja gut, ihr arbeitet mitten in der Kärwa.“ So oder ähnlich lauten die Kommentare.

Ja und? Glauben die etwa, das ist hier eine Spaßveranstaltung? Mit dieser Mischung von Bratwurst und Röstmandel in der Nase, gleichzeitig den Backfisch-Schreier sowie den schnellsten Kameltreiber der Stadt im Ohr. Und das jeden Tag, acht bis zehn Stunden. Nicht nur zartbesaitete Gemüter sprechen da von Psycho-Folter, Amnesty International ist bereits eingeschaltet.

Außerdem permanent diese quälenden Fragen: „Was essen wir heute?“, will die Kollegin wissen. Matjes, Bratwurst, Langos, Pommes handgedrückt? Ganz zu schweigen vom Nachtisch: Schokobanane, Popcorn oder Kokosmakronen? Die Waage kennt nur eine Richtung, man müsste eben einfach mal . . . Ach, Sie entschuldigen – Mittagspause.

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