E-Mobilität: Landratsamt sattelt langsam um

ZIRNDORF - Der Landkreis Fürth stockt in Sachen Elektromobilität auf: Das Landratsamt hat rund ein Viertel seiner Dienstwagenflotte auf Elektro- und Hybridantriebe umgestellt.

Sechs "Verbrenner" wurden gegen drei E-Autos und drei Hybridwagen ausgetauscht. "Mit diesem Schritt können wir einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagt Landrat Matthias Dießl, der ebenfalls mit einem Plug-In-Hybrid, also einem Auto mit Elektro- und Benzinmotor, unterwegs ist.

Der Landkreischef möchte damit zeigen, "wie nachhaltige Mobilität in der Praxis umgesetzt werden kann — ohne jeglichen Komfortverzicht". Bereits vor vier Jahren hat das Landratsamt verschiedene Elektroautos getestet und 2014 das erste in Dienst gestellt.

Die Rückmeldungen der Mitarbeiter waren derart positiv, dass die Idee aufkam, noch mehr anzuschaffen. Landrat Dießl verspricht, in den nächsten Jahren weitere in den Fuhrpark aufzunehmen.

Aktuell stoßen jedoch die Ladekapazitäten auf dem Parkplatz am Pinder Park an ihre Grenzen. Denn mit bis zu 22 Kilowatt fließt die Energie in die Batterien. Zum Vergleich: Eine normale Haushaltssteckdose kann nur maximal 3,5 Kilowatt abgeben. Die vorhandenen Leitungen sind bereits jetzt an ihrem Limit. Daher wird für den Erweiterungsbau zusätzlich ein armdickes Kabel im Erdreich verlegt, das dann ausschließlich die Flotte aufladen soll.

Laut Planungen sollen auch die Besucher des Amtes mehrere Ladesäulen nutzen können. Auch diese sollen dann mit zertifiziertem Ökostrom betrieben werden. Sorgen, dass unterwegs die Energie ausgehen könnte, hat indes niemand. Bereits jetzt steht in jeder Kommune eine Ladesäule zum "Nachtanken". Für Kurzstrecken stellt das Amt zudem zwei Pedelecs, also Fahrräder mit einem unterstützenden Elektromotor, zur Verfügung. "Wir haben Kollegen, die damit von Zirndorf nach Cadolzburg fahren und dabei genauso schnell ankommen wie früher mit dem Auto", sagt Bernd Kuch vom Landratsamt. Laut Messungen erreichen die Gefährte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Bereits jetzt können Besucher des Amtes den Akku ihres E-Rads während ihres Aufenthaltes vollkommen kostenlos laden.