Ein Auftrag und zwei Nutzungen im alten Schulgebäude Oberweihersbuch

29.7.2016, 16:00 Uhr
Ein Auftrag und zwei Nutzungen im alten Schulgebäude Oberweihersbuch

© Thomas Scherer

Das Architekturbüro b+ architekten soll nach Willen des Bauausschusses den Umbau des Schulgebäudes in Oberweihersbuch übernehmen. Der Auftrag beschränkt sich auf die ersten drei Leistungsphasen: Grundlagenermittlung, Vorplanung mit Kostenschätzung, Entwurfsplanung und Kostenberechnung.

Bürgermeister Kurt Krömer drängte in der jüngsten Sitzung auf eine Entscheidung. Ob nun das Schulgebäude in der Stuttgarter Straße in einen Hort umgewandelt wird oder als Grundschule erhalten bleibt: Baumaßnahmen seien aus Brandschutzgründen auf jeden Fall nötig. „Es ist eine verdammt enge Kiste“, sagte Krömer. Innerhalb eines Schuljahres müsse der Umbau erledigt werden. Aufgrund Personalmangels im Landratsamt werde die Genehmigungsphase zwei bis drei Monate dauern, außerdem müssten erst noch Firmen gefunden werden. Die nächste Bauausschusssitzung findet erst im September statt.

Schon erste Überlegungen

Der Ausschuss votierte dafür, das Architekturbüro mit dem Umbau des Schulgebäudes zum Hort und alternativ zum einzügigen Grundschulbetrieb zu beauftragen. Das Büro, das zuletzt den Ersatzneubau der Steiner BRK-Unterkunft plante, hat bereits erste Überlegungen bezüglich eines Raumkonzepts sowie notwendiger Umbauten angestellt. Diese bilden die Grundlage für das künftige Honorar, das nach vorläufigen Schätzungen, bezogen auf die ersten drei Leistungsphasen, rund 40 000 Euro beträgt. Das Gesamthonorar wird voraussichtlich 164 000 Euro ausmachen.

Nach derzeitiger grober Kostenschätzung werden sich die Umbau- und Sanierungsarbeiten an den bestehenden Gebäuden sowie für den Umbau des Mitteltrakts auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen.

In der Diskussion über den zweigleisigen Auftrag gab Stadtrat Klaus Heckel (CSU) zu bedenken, dass die nötigen Brandschutzmaßnahmen bei einer Hortnutzung eventuell ganz andere sein könnten, als bei einem Grundschulbetrieb.

Walter Nüßler (SPD) meinte, die Brandschutzverordnungen würden sich bei beiden Nutzungsarten nicht groß unterscheiden. Ob nun 80 Hortkinder oder vier Schulklassen in dem Gebäude seien — die Rettungswege beispielsweise blieben die gleichen. „Egal ob Hort oder Schule — wir brauchen das Gebäude“, sagte Nüßler.

Emotionale Debatte

Er verdeutlichte seinen Stadtratskollegen, wie emotional das Thema in der Bevölkerung diskutiert wird. So sei ihm auf Facebook vorgeworfen worden, die Stadt würde sich über den Bürgerwillen hinwegsetzen. „Das haben wir auch beim letzten Mal nicht getan“, erklärte Nüßler. Auf der Facebook-Seite „Erhaltet das Schulhaus Oberweihersbuch“ heißt es zum Tagesordnungspunkt zur Vergabe des Architektenauftrages: „Was ist das für ein Demokratieverständnis? Während eines laufenden Bürgerbegehrens wird versucht, Tatsachen zu schaffen, die dem Bürgerbegehren entgegenstehen und die eventuell mit horrenden Kosten für die Stadt und damit für alle Bürgerinnen und Bürger verbunden sind.“

Die Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Erhalt des Schulhauses Oberweihersbuch sind. Derzeit wird von der Verwaltung wie auch von der Kommunalaufsicht beim Landratsamt Fürth geprüft, ob das Bürgerbegehren rechtmäßig ist. Diese Prüfung wird Grundlage für eine Entscheidung über die Zulässigkeit des Begehrens sein.

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