Ein bitterer Beigeschmack

15.1.2013, 11:00 Uhr

Nicht das Landesamt für Denkmalpflege, das beleidigt auf Tauchstation ging, als kein Besichtigungstermin zustande kam, nicht der Stadtheimatpfleger, der viel zu spät Alarm schlug, und schon gar nicht das Stadtplanungsamt, das die Abbruchgenehmigung für ein als denkmalwürdig eingestuftes Gebäude erteilte.

Jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, schieben sich die Kontrahenten gegenseitig den schwarzen Peter zu. Doch es hilft nichts. Auf der Strecke bleibt ein weiteres Zeugnis der großen Fürther Brauereigeschichte. Deutlich wird vor allem, wohin das Versagen der Kommunikation führen kann. Denn sicher hatten Landesamt, Heimatpfleger und Stadtplanungsamt gute Gründe für ihr Verhalten. Sie tauschten sich jedoch offenbar nicht hinreichend aus.

Und es bleibt ein Geschmäckle, dass da unter der Hand etwas gelaufen sein könnte. Haben die Denkmalschützer doch immerhin erreicht, dass das ehemalige Kühlhaus mit Verwaltungstrakt, das Pförtnerhaus und ein Teil des Zaunes erhalten werden sollen.

Ein schwacher Trost ist es, dass Brauereigeschichte museales Format erhält: Morgen übergibt Tucher-Geschäftsführer Fred Höfler rund 50 Kartons mit Unterlagen der früheren Fürther Brauhäuser Humbser, Grüner, Geismann, Bergbräu und Evora & Meyer an Stadtarchivar Martin Schramm. Die Unterlagen und einige Gegenstände waren bisher in einem Lager der alten Brauerei deponiert. Nach Sichtung und Katalogisierung sollen sie im Sommer bei einer Ausstellung gezeigt werden.

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