Ein Festjahr mit vielen Glanzpunkten

18.9.2014, 13:00 Uhr
Ein Festjahr mit vielen Glanzpunkten

© Foto: Heinz Wraneschitz

Anno 1714, am 14. Sonntag nach Trinitatis, da wurde sie geweiht, die von Gräfin Franziska Barbara von Hohenlohe gestiftete Hauptkirche am Wilhermsdorfer Marktplatz. Weshalb zur 300. Wiederkehr der Kirchenweihe am 21. September mitten im Zenngrundort ein „Historisches Markttreiben“ zu erleben ist. „Mit Töpfern, Drechslern, Gaukler, historischen Tänzen, einer Holzkegelbahn, einem handbetriebenen Karussell. Jung und Alt kann sich an die Zeit vor 300 Jahren zurückerinnern“, verspricht Pfarrerin Susanne Jung.

Parallel dazu findet die Herbstkärwa auf dem Festplatz statt. „Gerade der Flohmarkt passt gut dazu. Schließlich haben die Leute früher auf Märkten auch ihre Sachen verkauft“, meint Jung.

Das Kirchenweihe-Jubiläum soll der Höhepunkt des Festjahrs werden. Sogar Heinrich Bedford-Strohm, der Landesbischof, kommt dazu in die Marktgemeinde, um zu predigen. Der Einzug zum Gottesdienst solle ähnlich ablaufen wie 1714, lautet die Planung. Die stemmt nicht die Pfarrerin alleine, unterstützt wird sie von einem „sehr engagierten Festausschuss. Dem gehören neben dem Kirchenvorstand eine ganze Reihe Menschen mehr an“, wie Jung herausstellt.

Dass die Gruppe gut vorgearbeitet hat, zeige sich an „dem Festjahr, das seit Januar gut gelaufen ist. Die Veranstaltungen wurden durch die Bank gut angenommen“, erinnert sich die Pfarrerin. Gerade wegen der Gastprediger, darunter Ex-Regionalbischof Karl-Heinz Röhlin oder der Fürther Komödiant Volker Heißmann sei der Kirchenbesuch insgesamt gestiegen. Die Konzerte von Culma Brass über Viva Voce bis zu „Orgel rockt“ hätten für vollbesetzte Bänke und Stühle gesorgt. Und bei ihren eigenen Kirchenführungen – Jung trat historisch gekleidet als Gräfin Franziska Barbara auf – waren sogar viele Auswärtige dabei, die vorher das reich verzierte Gotteshaus noch nie betreten hätten.

Auch nach dem Hauptfest am 21. September sei übrigens noch nicht alles vorbei, merkt Jung an: Die vier evangelischen Pfarrer, die als FKK („Fränkisches Kirchen-Kabarett“) am 10. Oktober in der Schulturnhalle auftreten, hebt sie dabei besonders heraus. Und mit einer Ausstellung werde der örtliche Fotoclub ab 21. November in der Rathausgalerie das ganze Festjahr noch einmal Revue passieren lassen.

Jung hofft zudem, „dass nach dem Festjahr noch manches nachschwingt“ und die gestiegene Stimmung anhalte, die sie in ihrer Kirchengemeinde festgestellt hat: „Die Wilhermsdorfer haben schon einen neuen Bezug zu ihrer Hauptkirche gewonnen“, meint sie.

Nur eines werde auch nach 300 Jahren nicht passieren: „Einen Namen wird sie nicht bekommen.“ Obwohl sie im Verlauf des Festjahres in dieser Zeitung als „Markgrafenkirche“ auftauchte, oder als „St. Martin und Maria“ in der Bayerischen Denkmalschutzliste steht: „Sie wird weiter einfach unsere Hauptkirche bleiben“, merkt Pfarrerin Susanne Jung verschmitzt an.

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