Ein gutes Jahr für die Störche

1.9.2014, 06:00 Uhr
Ein gutes Jahr für die Störche

© Archivfoto: Winckler

Die Fürther konnten sich heute allerorten über Storchennachwuchs freuen: Im Horst auf dem Schlot der Gustavstraße schlüpften zwei Junge, im Vacher Nest waren es sogar vier. Anders als im vergangenen Jahr, als alle Jungen bis auf eines das nasskalte Wetter nicht überlebte, wuchsen die kleinen Störche diesmal gesund heran. Nur im Vacher Nest fehlte irgendwann eines der Kleinen, sagt Naturschutzwächter Herbert Schlicht. Was mit ihm geschah, sei unklar.

Bei der Nahrungssuche taten sich die Störche heuer meist nicht schwer, weiß Schlicht: Schnell fanden sie Mäuse, Heuschrecken und andere Kleintiere zur Aufzucht ihrer Jungen. Nur die Trockenheit im Juni machte die Suche schwieriger. Doch dort, wo Wiesen bewässert wurden, ließen sich Würmer und Frösche blicken. „An der Panzerstraße habe ich einmal zirka 50 Störche auf der Wiese gesehen, die durch die Bewässerung angelockt wurden – ein schönes Bild“, sagt Schlicht.

Nicht glücklich ist der Naturschutzwächter darüber, dass sich in den Storchenschutzgebieten nicht alle Hundehalter an die Leinenpflicht halten. Einmal, klagt er, hätten gleich drei Hunde einen der Vögel attackiert.

Nachwuchs gab es heuer auch im Landkreis: Das Paar in Langenzenn hat alle drei Jungen erfolgreich groß gezogen – und damit erste Erfahrungen als Eltern gesammelt. Im vergangenen Jahr war das Weibchen mit zwei Jahren noch sehr jung und brütete nicht. Meist haben sie erst ab dem dritten Jahr Küken, erklärt Günter Löslein vom Landesbund für Vogelschutz.

In den vergangenen Tagen hat Schlicht keine Störche in Fürth mehr entdeckt. Sie sind wohl schon unterwegs in wärmere Gefilde, haben allerdings nicht mehr so eine lange Reise vor sich wie früher: Die zunehmend milden Winter in Europa sorgen dafür, dass es nur noch wenige nach Afrika zieht. Sie fühlen sich jetzt auch in Frankreich oder Spanien wohl – wie Schlicht bestätigen kann, der im vergangenen Winter im Elsass Urlaub gemacht hat: „Es war unglaublich, wie viele Störche auf dem Marktplatz waren!“

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