Ein Kessel Buntes mit Herz

25.3.2012, 10:00 Uhr
Ein Kessel Buntes mit Herz

© Draminski

Diesmal kam der Geldsegen dem Deutschen Down-Syndrom InfoCenter zugute. Dessen Chefin Cora Halder wurde von Norbert Habicht vom Hauptsponsor Habicht & Sporer ein Scheck über 20193 Euro übergeben — mit der Maßgabe, damit Kinder aus der Region zu unterstützen. Der Erlanger Ralf Kohnen rundete nach dem Konzert auf 25000 Euro auf.

Organisatorin Carola Gebhart weiß, wie man Programme mit Zugkraft zusammenstellt. Auch die aktuelle „Cupido Klassiko“-Ausgabe der Fürther Sopranistin war gut besucht. Wohl nicht zuletzt, weil hier gepflegte musikalische Unterhaltung mit Könnern der Szene programmiert ist. So wurden beispielsweise die spanische Sopranistin Milagros Poblador und ihre bulgarische Mezzokollegin Valentina Kutzarova eingeladen. Nicht nur im bekannten „Blumenduett“ aus Leo Délibes Oper „Lakmé“ ergänzen sie sich prima. Auch in Bellinis „Norma“ verströmen sie strahlenden Stimmglanz, von den Frankfurter Sinfonikern unter Stefan Ottersbach so gediegen wie differenziert begleitet.

Einen besonderen Akzent setzt die Fürther „Supertalent“-Semifinalistin Leonie Neubert mit Puccinis Wiegenlied-Schlager „O mio babbino caro“ und feinem lyrischen Sopran. Metall in der Stimme hat Tenor Volker Bengl, der nicht nur der leichten Muse huldigt, wie er mit der sorgsam gestalteten „Freischütz“-Arie „Durch die Wälder, durch die Auen“ zeigt. Gebhart wartet derweil im Jägerhaus und trällert soubrettenhaft unbeschwert „Wie nahte mir der Schlummer“.

Zwischendurch demonstriert Moderatorin Tanja Schumann, wie viel Charme völlig versemmelte Ansagen haben können, und sorgt so für die notwendige Prise Humor, um nahtlos von der großen Oper zu Operette und Musical überleiten zu können. Irgendwo dazwischen ist Platz fürs Popduett „Vivo per lei“, das Gebhart mit „Ten Tenors“-Bariton Ben Stephens schmettert.

Kutzarova wirft als Prinz Orlovsky zum Glück nur mit virtuellen Weingläsern. So kann Poblador ungestört Zarzuela-Seligkeit verbreiten, Bengl „Zwei Märchenaugen“ besingen. Das Duett „Einmal möchte ich wieder tanzen“ wird zum witzigen Terzett mit Gebhart und Kutzarova.

Abräumerin des Abends ist freilich die Berliner Musical-Röhre Carry Sass, deren überbordende Bühnenenergie Mackie Messer aus der „Dreigroschenoper“ ebenso Kontur gibt wie Sally Bowles aus „Cabaret“. Dagegen bleibt Peter Lippes jüdischer Milchmann Tevje blass. Am Ende heißt es „Time to say goodbye“ — in dem Wissen, dass es wohl auch 2013 „Cupido Klassiko“ geben wird.
 

Keine Kommentare