Zum 40. Geburtstag im Fürther Stadttheater

Altenberger Bühne: Ein Mordsspaß zum Jubiläum

28.9.2018, 11:00 Uhr
Altenberger Bühne: Ein Mordsspaß zum Jubiläum

© Foto: Markus Kohler

Im Alltag sitzen sie am Schreibtisch im Büro oder stehen im Klassenzimmer vor Schülern. Sie sind Kinderärztin, Erzieherin oder Journalist von Beruf. Außer montagabends. Da wird geprobt, und dann verwandelt sich zum Beispiel Katja Pöhlmann für ein paar Stunden in Fabia Henk, Mitglied einer ausgesprochen zwielichtigen Familie.

"Es geht in unserem Stück um einen Clan von Profikillern", erzählt Ann-Kathrin Zeise, die im Stück zu Zoe Mapleton wird. Gemeinsam will die gar nicht so ehrenwerte Bande eine strittige Erbsache abwickeln. Was freilich nicht so läuft, wie geplant. Für die Zuschauer entfaltet sich das Dilemma der Henks zum großen Spaß und genau das begeistert die Fans der Altenberger Bühne immer wieder aufs Neue.

Wie bekannt die versierten Amateure längst sind, hat Mitspieler Christian Rombs alias Henry Henk erlebt. In einem Nürnberger Biergarten sprach ihn eine Frau an und entpuppte sich als Anhängerin der Altenberger: "Ich kannte die Dame nicht, aber sie hat mir erzählt, dass sie alle unser Stücke besucht und dabei jedes Mal herzhaft lachen kann."

Am 25. Oktober gibt es die Chance, die Gruppe in einem besonderen Rahmen zu erleben: im Stadttheater Fürth. Vier Wochen vor der Vorstellung erhöht sich bei den Akteuren bereits vorfreudig der Puls. Vor drei Jahren waren sie dort schon einmal mit "Wenn schon, denn schon" von Ray Cooney zu sehen. Ein Erlebnis, von dem alle schwärmen: "Es war überwältigend für uns. Großartig!" Das sahen die Zuschauer genauso. "Wir haben von vielen Leuten gesagt bekommen: Ihr solltet da öfter spielen." Ein Wunsch, dem die Altenberger jetzt "mit großer Vorfreude und Respekt" nachkommen.

In der Schule ging es los

Gewürdigt wird damit freilich auch das 40. Jubiläum der Theatergruppe. Sonja Jüntschke-Schlee und Heike Bernecker sind seit Beginn mit von der Partie. "Die erste Rolle haben wir als Viertklässlerinnen bei Ingrid Meister gespielt. Das Stück hieß ,Bei Mutter Krause stimmt was nicht‘", erinnern sie sich. Ingrid Meister war Lehrerin an der Altenberger Schule und gründete 1978 zunächst eine Spielgruppe für Schüler. Seither hat sie alle Fäden in der Hand. Mehr als 70 Stücke hat sie inszeniert, gut 100 Darstellerinnen und Darsteller waren im Lauf der Jahre dabei, wenn im Sommer auf der Freilichtbühne im Hof der Oberasbacher Markuskirche und im Winter in der Aula der Grundschule Altenberg gespielt wird.

"Für mich ist das hier wie eine große Familie, da tanke ich immer auf", sagt Ingrid Meister, die für alle Herz und Kopf der Gruppe ist. Zu ihr gehören neben 16 Stammspielern auch viele fleißige Helfer, die sich um Kostüme, Maske oder Technik kümmern. Mit 14 Mitgliedern sorgt außerdem das Kulissenteam dafür, dass die Stücke im passenden Ambiente präsentiert werden. Für den Abend im Stadttheater wird alles neu gebaut. "Ein Kaminzimmer mit Geheimtür", verrät Meister, ist der Ort, an dem der britische Autor Norman Robbins seine Geschichte mit rabenschwarzem Humor angesiedelt hat.

Warum der Abend nicht nur für die Besucher ein Vergnügen wird, ahnt Christiane Kohler, die als Edna Honeywell erscheint, jetzt schon: "Dieses Gefühl, wenn du im wunderschönen Stadttheater auf die Bühne darfst, das ist doch ganz einfach: der Wahnsinn."

Karten gibt es an der Theaterkasse (Königstraße 116), Tel. (09 11) 9 74 24 00, und über www.stadttheater.de

Keine Kommentare