Ein Selfie mit Pilger Anton in Stein

27.9.2018, 14:00 Uhr
Ein Selfie mit Pilger Anton in Stein

© Foto: Zelada

Jeder will einmal: Steins Bürgermeister Kurt Krömer, Landrat Matthias Dießl, die Geistlichen und selbst Theophil Steinbrenner, der die Figur erschaffen hat. Bei allen muss Anton anlässlich seiner Einweihung für einen Schnappschuss herhalten. Stoisch lässt er das über sich ergehen.

Der mittelfränkische Jakobsweg verläuft von Stein nach Rothenburg ob der Tauber und ist eine der ersten Routen, die nach der Renaissance des Pilgerns wieder beschildert wurden. Etliche Markierungen mit weißen Jakobsmuscheln auf blauem Grund weisen Wanderern die Richtung gen Rothenburg, von wo aus sie sich weiter bis nach Santiago de Compostela ins spanische Galicien aufmachen können.

Am Deutenbacher Plärrer treffen drei Jakobswege aufeinander, die sich zum mittelfränkischen "Camino" vereinen. Der Platz sieht aus der Vogelperspektive in der Tat wie eine Jakobsmuschel aus. "Dies war für die Stadt Stein ausschlaggebend, um ihn aufzuwerten", erklärte Krömer, der die "gesteigerte Attraktivität" der Pilgerroute mit Wohlgefallen registriert. Am Startpunkt der 87 Kilometer bis nach Rothenburg hockt nun die Figur des Pilgers Anton, ausgestattet mit Wanderstab, Rucksack und Trinkgefäß, auf einer der Bänke.

Anton, der fröhlich und entspannt in die Luft blinzelt, die Seele baumeln lässt und die Schuhe lüftet, verschönert die Umgebung nicht nur, er betreibt auch "Öffentlichkeitsarbeit für den Standort", so der Bürgermeister. "In Stein haben wir das als willkommene Gelegenheit gesehen, uns in der Öffentlichkeit zu positionieren und den Tourismus anzukurbeln."

Künstler Steinbrenner widmet die Pilgerfigur seinem Enkelsohn gleichen Namens. Der Wettbewerb hat ihn "von Anfang an gereizt". Sein Anton setzte sich dabei gegen 18 Werke von 17 Bildhauern durch. Die Stadt stellt diese ab Mitte Oktober im Rathaus aus.

Modell für Steinbrenners Figur stand ein früherer Deutscher Meister im Marathonlauf: Reinhard Leibold, der für das LAC Quelle Fürth startete und 1980 den Essonne-Marathon mit der persönlichen Bestzeit von 2 Stunden, 13 Minuten und 24 Sekunden gewann – eine passende Wahl für ein Kunstwerk, das den Beginn eines langen Weges ziert.

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