Ein Spielplatz für den Enkel und die Oma

27.9.2013, 22:00 Uhr
Ein Spielplatz für den Enkel und die Oma

© Günter Distler

Wo steht eigentlich, dass Spielplätze nur Kleinkinder auf Trab bringen können? Tatsächlich prangt vor den meisten Anlagen allerdings ein Schild, das allen den Spaß verdirbt, die den 14. Geburtstag hinter sich gebracht haben. Nicht so auf dem Fürther Mehrgenerationenspielplatz in der Nähe des Zusammenflusses von Rednitz und Pegnitz.

Hier darf nun jeder nach Lust und Laune zum Beispiel seine Schaukelkünste testen oder den – mit 7,50 Metern beachtlichen – Rutschenturm erklimmen. Oberbürgermeister Thomas Jung freute sich, dass mit dieser Anlage „ein besonders facettenreicher Spielplatz“ eingeweiht wird. Mit dem Ende August eröffneten neuen Skate-Park am Schießanger und dem vor wenigen Tagen zum ersten Mal erleuchteten Flutlicht an den sogenannten Jedermann-Fußballplätzen sei das Freizeitangebot in diesem Bereich nochmals um eine Attraktion reicher geworden.

Jung dankte Peter M. Endres, dem Vorstandsvorsitzenden der Ergo-Direkt-Versicherungen, für die 50000- Euro-Spende zu Gunsten des Mehrgenerationenspielplatzes. Projektleiter Ernst Bergmann vom Grünflächenamt der Stadt rechnete vor, dass die Anlage insgesamt 230000 Euro gekostet habe. Dazu komme der vorbildliche Arbeitseinsatz von rund 80 ehrenamtlichen Helfern, die unter der Federführung des Stadtjugendrings im Sommer 2012 drei Wochenenden lang tatkräftig mitwirkten, damit der in die Jahre gekommene alte Spielplatz zwischen Friedhofsteg und Flussdreieck perfekt auf Vordermann gebracht werden konnte.

Die Idee, an dieser Stelle ein spannendes Betätigungsfeld für alle Altersgruppen einzurichten, hat mehrere Paten. Bereits 2007 war der Vorschlag vom Stadtjugendring (SJR) im Fürther Bündnis für Familien eingebracht worden. Für das Projekt, das nicht zuletzt vom Seniorenbeirat begrüßt wurde, steuerte der SJR zudem 15000 Euro bei, so Geschäftsführer Jochen Krüger.

Doch die gut ausgetüftelten Pläne umzusetzen, brachte einige Herausforderungen mit sich. Zum Beispiel mussten mehrere Felsbrocken – pro Stück etwa 20 Tonnen schwer – aus Sicherheitsgründen in einem zweiten Anlauf wesentlich tiefer eingegraben werden als zunächst gedacht. Im Frühjahr dieses Jahres kam dann das Hochwasser. Rund 75 Zentimeter hoch schwappte die Flut über die Anlage. Glücklicherweise, so Bergmann, waren anschließend keine nennenswerten Schäden zu verzeichnen.

Jetzt punktet der Platz mit einem abwechslungsreichen Angebot für Kleine und Große. Die Jüngsten können in der Sandkiste buddeln. Ein Klettersteig lädt zum Balancieren und Krabbeln. Oder zum Ruhen in einer Hängematte. Ein Labyrinth lässt sich in langsamen Kreisen bis zur Mitte begehen. Tafeln mit Schachbrett, Mühle-, Dame- oder Mensch-ärgere-dich-nicht-Vorlagen fordern zu gedanklichen Höchstleistungen auf. Tische und Bänke warten auf Picknicker.

Während der Einweihung probierten Mädchen und Jungen der Wichtel- und der Troll-Gruppe vom Kindergarten Altstadtzwerge unbeeindruckt die Anlage aus und gaben ein spontanes Expertenurteil ab: „Das ist ganz schön hier.“ OB Jung und Ergo-Direkt-Chef Endres schlossen sich an. Seite an Seite testeten sie die Doppel-Seilbahn, meisterten den Synchron-Schwung und werteten den Spielspaß mit einem einstimmigen „Toll.“

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