Ein Wurstbrot für die Fürther Schnauze

16.12.2011, 16:00 Uhr
Ein Wurstbrot für die Fürther Schnauze

© Horst Linke

Wenn man 20 Hunde durch ein Fotostudio schleust, kennt man danach deren wahren Charakter. Hundedame Linda beispielsweise. Eigentlich ein sehr zurückhaltendes Tier. Allerdings nur so lange, bis seine Besitzerin zur Beruhigung beim Fototermin ein Wurstbrot zückte. „Da war Linda wie ausgewechselt“, erzählt Sandra Löhe. Von Zurückhaltung sei da schnell keine Spur mehr gewesen.

Oder Diego. Problemlos überstand er die Auftritte an der Seite seines sehbehinderten Frauchens Leonie Neubert in der Fernsehshow „Das Supertalent“. Als beim Fotografieren jedoch eine Stellwand bedenklich ins Wackeln geriet, war es mit der Gelassenheit vorbei. Diego kennt Sandra Löhe übrigens vom Spazierengehen im Wiesengrund. „Mein Hund Spoky und er sind Kumpels“, sagt die freiberufliche Fotografin. Die anderen „Models“ hat sie über die Hundeschule gefunden. Dorthin geht sie selbst mit ihrem zweieinhalbjährigen Australian Shepherd; über ein Forum hat sie den Aufruf für den Kalender gestartet.

Löhe haben schon immer vor allem die Schnauzen der Tiere interessiert. „Ich mag diese verzerrte Perspektive, die die Hundenasen groß im Vordergrund erscheinen lässt“, sagt sie. Deshalb hat sie sich auch gleich das passende Objektiv dafür besorgt, als sie ihren Hund bekam. Und musste dann feststellen: Welpen sind zu verspielt, als dass man sich ihnen mit einer Kamera nähern könnte. Doch auch von den ruhigeren Tieren, die nun zum Shooting erschienen, bekam das Objektiv den einen oder anderen nassen Hundekuss ab.

Viele Packungen Leckerlis — bei zwei Hundefrauen kamen gar Waffeln und eine Packung Eis zum Einsatz — und ein Freund, der die „Models“ lockte und versuchte, in Szene zu setzen, halfen Sandra Löhe bei ihrem Projekt. Am Ende musste die 38-Jährige erkennen, dass ein Jahr viel zu kurz ist, um alle Vierbeiner im Kalender unterzubringen. Deshalb hat sie diejenigen, die es nicht geschafft haben, nun in einer kleinen Ausstellung zusammengefasst. Bis zum 15. Januar kann man die „Fürther Schnauzen“ im Fiedler-Schaufenster in der Rudolf-Breitscheid-Straße bewundern. Wer jeden Monat einen „neuen“ Hund bei sich zu Hause haben möchte, kann für 15 Euro den Kalender im DIN-A3-Format direkt bei Sandra Löhe bestellen oder in einigen ausgewählten Fürther Geschäften kaufen. Damit auch die Hunde etwas von dem Fotoshooting haben, spendet Sandra Löhe ab dem 111. verkauften Exemplar elf Prozent der Einnahmen an die Tierschutzorganisation Tasso e.V.

www.sandraloehe.de

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