Eine dicke Lehmschicht auf Roßtaler Gemüsebeeten

21.6.2016, 13:00 Uhr
Eine dicke Lehmschicht auf Roßtaler Gemüsebeeten

© Foto: Felix Balandat

Eine dicke Lehmschicht bedeckt den Gemüsegarten, wo Salate, Erdbeeren und Kohlrabi wachsen. Mühevoll haben Frieda (79) und Heinz Wiedner (83) ihre Beete für den Sommer hergerichtet. Doch das jüngste Unwetter hat ihre Arbeit zunichte gemacht.

Das Grundstück des Ehepaars grenzt direkt an das Neubaugebiet „Im Roßtaler Süden“. Seit Monaten fahren hier schwere Fahrzeuge auf und ab. „Der Boden ist total verdichtet und kann kein Wasser aufnehmen“, sagt Heinz Wiedner. Als es am 6. Juni wieder einmal gewitterte, suchte sich das Wasser seinen Weg – und der führte direkt über das Anwesen der Wiedners, das unterhalb des Neubaugebiets auf tieferem Niveau liegt. Die Kellerwerkstatt der Wiedners stand unter Wasser, auch andere Nachbarn waren betroffen.

Pumpe fehlte

„Sicher ist es in anderen Gebieten wie in Niederbayern viel schlimmer mit dem Hochwasser, aber das hier hätte verhindert werden können“, meint Heinz Wiedner. Die Bauleitung hätte eine Pumpe für derartige Notfälle bereithalten müssen, sagt er. Am Tag nach dem Gewitter wurde das Wasser auf dem Neubaugebiet in die bereits installierten Abwasserschächte gepumpt – da diese jedoch noch etwa einen halben Meter aus dem Boden herausragen, konnte das Wasser hier während des Unwetters nicht ablaufen. Heinz und Frieda Wiedner besuchten am Tag nach dem Unwetter mit weiteren betroffenen Nachbarn die Sitzung des Marktgemeinderates, um ihrem Ärger Luft zu machen. „Wir wollen nur wissen, ob wir unbesorgt in den Urlaub fahren können, ohne Angst haben zu müssen, dass unsere Häuser volllaufen", sagte Anwohner Jürgen Eckert zu den Ratsmitgliedern.

Wall schützt

Bürgermeister Johann Völkl versprach, mit der Baufirma in Kontakt zu treten. Am nächsten Tag wurde ein Erdwall an der Grenze zwischen Neubaugebiet und den betroffenen Grundstücken aufgeschüttet. Damit soll bei erneuten Unwettern das Wasser auf dem Neubaugebiet gesammelt werden. Bis Ende des Jahres soll die Kanalisation fertig sein, dann dürfte es bei Gewittern keine Probleme mehr geben, so Völkl an die Adresse der An-
wohner. „Ich habe immer vor so etwas gewarnt. Ich habe jetzt keine Kraft mehr, hier auf dem Boden rumzukrabbeln und das alles noch mal neu zu machen“, sagt Frieda Wiedner.

Keine Kommentare