Eine Frau für Fürths Bausubstanz

17.8.2013, 13:00 Uhr
Eine Frau für Fürths Bausubstanz

© Hans-Joachim Winckler

Gereizt hat die 37-Jährige aus Marktredwitz die Möglichkeit, in einer Großstadt von überschaubarer Größe etwas zu gestalten. Von Anfang an war sie fasziniert von der in vielen Winkeln verborgenen Schönheit Fürths. Allerdings macht sich Christine Lippert auch keine Illusionen hinsichtlich des enormen Konfliktpotenzials, das die historische Bausubstanz birgt.

„Ich habe mich darauf eingestellt, zwischen den Stühlen zu sitzen“, sagt die sportliche Frau. Einen „sinnvollen Kompromiss“ zwischen dem Bewahren des Historischen und notwendiger Weiterentwicklung will sie finden. „Die Stadt muss lebensfähig bleiben“, lautet ihr Credo. Von den Baudenkmälern allein könne sich Fürth nicht ernähren. Das steinerne Erbe müsse so verwaltet werden, dass es mit der Globalisierung mithalten könne.

Ihr Handwerkszeug hat Christine Lippert bei einer Bauzeichnerausbildung und einem Architekturstudium in Regensburg, einer betriebswirtschaftlichen Schulung durch die IHK und einem Masterstudiengang für Gebäude- und Anlagenmanagement an der Nürnberger Fachhochschule erworben. Berufspraxis sammelte sie sieben Jahre lang im staatlichen Bauamt in Weilheim. Das sind Qualifikationen, die sie bei der Leitung der großen Dienststelle in Fürth gut brauchen kann. Entstanden ist die städtische Gebäudewirtschaft durch Zusammenlegen des früheren Hochbauamtes mit dem Bauordnungsamt.

Neben der Gebäudewirtschaft mit 47 Mitarbeitern fällt auch noch die städtische Bauaufsicht mit 21 Kräften unter die Regie von Christine Lippert. Sie selbst kümmert sich auch um die zahlreichen Bauinteressenten. Damit deren Bauanträge zügig bearbeitet werden können, wurde trotz der Sparzwänge im städtischen Personalbereich eine neue Leitungsstelle geschaffen. Baureferent Joachim Krauße meint: „Wir tun der Stadt keinen Gefallen, wenn wir aus Personalmangel Investitionshemmnisse aufbauen“.

Bevor Christine Lippert eigene Schwerpunkte entwickelt, will sie die Stadt noch auf sich wirken lassen. Genug zu tun hat sie ohnehin. Mit dem Neubau der Feuerwache, Schulsanierungen und dem Ausbau von Ganztagsbetreuungseinrichtungenwarten anspruchsvolle Aufgaben auf sie.

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Die Online-Redaktion

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