Eine Galerie hängt in der Luft

23.2.2015, 16:00 Uhr
Eine Galerie hängt in der Luft

Den eingetragenen Kunstförderverein gibt es seit 15 Jahren, seit 2007 bespielt die Gesellschaft ein Ladengeschäft in der Einkaufspassage des Geschäftsgebäudes, mit dem die Stadt einst die Besiedlung des früheren Kasernengeländes vorantreiben wollte. Über Jahre war die Geschäftszeile im Tipp-Gebäude von Leerstand geplagt, aktuell sieht das anders aus, wie MUK-Vorsitzender Robert Neupert erläutert: Das Modehaus „Madeleine“ wolle erweitern, ob der Kunstverein die günstig von einer städtischen Tochter zur Verfügung gestellten Ausstellungsfläche weiter nutzen kann, steht in den Sternen. Der Verein sei gewissermaßen geduldet, sobald sich ein zahlungskräftigerer Geschäftskunde finde, „sitzen wir am kürzeren Hebel“, so Neupert. Doch eine marktgerechte Miete könne sich die MUK, die sich über die Beiträge von 80 Mitgliedern und Zuwendungen einiger weniger Kleinsponsoren finanziert, nicht leisten.

Etabliertes Forum

Drei Ausstellungen bietet die MUK jedes Jahr in der Pinderpassage an. Etablierte Künstler sind im Programm, vor allem aber hat sich die Adresse als Forum für junge Künstler der Region etabliert. Das Sujet ist Gegenwartskunst. Ein Metier, das sich abseits der Großstädte eher rar macht, doch auch in einer Kleinstadt wie Zirndorf seinen Platz haben sollte, wie Neupert findet.

In Zirndorf werde zwar viel für Kunst und Kultur getan, doch dieses Programm bediene eher die leichte Muse, „in die Tiefe geht es nicht“. Der Kunstverein „will das Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig es wäre, auch der modernen Kunst Terrain zuzugestehen“. Wenngleich die nicht unbedingt ein breites Publikum anspreche, „sollte man zumindest den Anspruch erheben, sie zugänglich zu machen“. Die Moderne zu erklären, betrachte der Kunstverein und dessen ehrenamtliches Personal als ureigenste Aufgabe, so Neupert.

Der Verein tut das regelmäßig, in Künstlergesprächen mit dem Publikum. Auch das Gespräch über die Kulturpolitik in der Bibertstadt ist als solches angekündigt, thematisiert aber nicht nur die Werke des Zirndorfer Künstlers Jan Eric Hauber, die aktuell (bis 22. März) in der Galerie zu sehen sind. Der Zirndorfer Kulturaktivist Andreas Radlmaier und Jan Eric Hauber suchen vielmehr das „offene Gespräch“ mit Bürgermeister Thomas Zwingel und Stadträten darüber, wie es die Kommunalpolitiker mit der Kulturpolitik angesichts eines Schuldenbergs von über 50 Millionen Euro halten und welchen Stellenwert sie der bildenden Kunst in Zirndorf zugestehen.

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