Eine Leber für Naron

25.1.2013, 13:00 Uhr
Eine Leber für Naron

© Distler

Naron lacht über das ganze Gesicht und spielt vergnügt mit seinen Zehen. Geduldig lässt sich der Kleine untersuchen. „Er ist so lieb, nie weint er“, sagt seine Großtante Hyra Djonbalic. Seit November wohnen Naron und seine Mutter Fjella Djonbalic (26) bei ihr in Fürth. Narons Onkel Alen Djonbalic (34) berichtet: „Drei Tage nach der Geburt ist der Kleine auf einmal ganz Gelb geworden, auch seine Augen wurden gelblich.“ Die Ärzte in Pristina, die die besorgte junge Mutter aufsuchte, waren sich nicht einig: „Einige sagten, das geht vorüber, andere erklärten, der Junge wird bald sterben.“ Kurz darauf, als keine Besserung eintrat, waren sich aber alle Mediziner sicher: Im Kosovo kann Naron auf keinen Fall geholfen werden.

Alen Djonbalic knüpfte den Kontakt zum Fürther Klinikum. Er ist dankbar: „Man ist uns sehr freundlich und fürsorglich entgegen gekommen und hat einfach gesagt, zuerst einmal schauen wir nach dem Kind.“ Die umfangreichen Tests und Untersuchungen machten klar, was Professor Jens Klinge, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, so erklärt: „Naron leidet an einer Gallengangatresie, einer seltenen Erkrankung, die unbehandelt zu einer Leberzirrhose führt.“ Eine Lebertransplantation ist unausweichlich. Klinge: „Bei einer Nierenerkrankung ist zum Beispiel eine Blutwäsche möglich, eine ähnliche Behandlung gibt es für die Leber aber nicht.“

Im Fürther Klinikum behandelt Dr. Jochen Röhm den Kleinen. Der Kinderarzt ist Spezialist für diese Erkrankung und hat Erfahrungen in der Uni-Klinik Regensburg gesammelt, einem Zentrum für Leber-Leiden. Der Junge wurde dort bereits untersucht, in Regensburg würde er auch operiert. Als Spender kommt ein Familienmitglied in Frage. Angeboten hat sich bereits die Großmutter.

Doch bis es dazu kommt, steht Narons Familie vor einem gravierenden Problem: „Die Kosten von rund 125000 Euro müssen vor der Operation aufgebracht werden“, erklärt Alen Djonbalic. Finanziert werden müssen auch die Untersuchungen und Behandlungen im Fürther Klinikum. Außerdem muss Naron ein Jahr nach dem Eingriff in Deutschland bleiben, damit die nötige intensive Nachbehandlung gewährleistet wird.

„Die Familie kann das Geld alleine nicht aufbringen“, sagt Alen Djonbalic schlicht. „Im Schnitt verdient man im Kosovo 300 Euro.“ Alle Hoffnungen liegen jetzt auf Spenden für Naron. Die Verwandten (Alen: „Wir stehen uns sehr nahe“) setzen für den Kleinen alle Hebel in Bewegung. Gestern kam zum Beispiel ein Journalist aus dem Heimatland der Familie nach Fürth. Ahmet Konjusha drehte für den Sender RTK-1 einen knapp dreiminütigen Beitrag über das Schicksal des kleinen Jungen. Dabei kamen auch Jens Klinge und Jochen Röhm ausführlich zu Wort.

Wenn Naron operiert wird, dann stehen die Chancen für ihn gut, ist sich Jochen Röhm sicher. Doch die Zeit drängt.

Spenden für Naron sind möglich auf das Konto Verein der Freunde und Förderer der Kinderklinik Fürth e.V.; Bankverbindung: Sparkasse Fürth, Konto: 380001560, BLZ: 76250000; Stichwort: Kosovo

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