Eine Zukunft fürs Metzgershäusle am Espan

28.5.2016, 16:00 Uhr
Eine Zukunft fürs Metzgershäusle am Espan

© Foto: privat

Über Jahrzehnte wurden in der Wiesenstraße 33 frische Lebensmittel verkauft. Der Pavillon am Rande der Kriegerheimsiedlung am Espan gehörte zum Wohnhaus von Käthe Zellhöfer, das im Jahr 1937 nach den Plänen der Nürnberger Architekten Hacker + Kraus errichtet wurde.

Zunächst gingen in dem sechseckigen Ladengebäude Fleisch- und Wurstwaren über den Tresen, weshalb es in der Siedlung schnell den Namen das „Metzgershäusle“ bekam. Dann verkaufte 40 Jahre lang die Bäuerin Eva Hofmann ihr Obst und Gemüse aus dem Knoblauchsland. Der Pavillon war ein beliebter Treffpunkt zum Austausch von Neuigkeiten, ehe er ab 2011 ungenutzt leer stand.

Eigentümerin ist die Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eG. „Wir haben lange zwischen Abriss oder Erhalt und Renovierung abgewogen“, sagt der Geschäftsführer der Genossenschaft, Roland Breun. Am Ende habe sich – unabhängig von der wirtschaftlichen Betrachtung – „die Verantwortung für die historische Bausubstanz“ durchgesetzt.

Neue Wohnungen

Architekt Markus Hilpert aus Burgfarrnbach ließ bei der Sanierung im Jahr 2015 denkmalgerechte Sprossenfenster einbauen sowie die Fassade überarbeiten und verputzen. Da sich im Dachstuhl der Holzwurm eingenistet hatte, musste das Dachwerk völlig erneuert werden. Die Renovierung der Eingangstür und der Oberlichtlünette nach historischem Vorbild runden das Projekt ab.

Das Hauptgebäude indes musste Platz machen für einen Neubau, es wurde 2014 abgerissen. An seiner Stelle entstehen derzeit 40 neue Genossenschaftswohnungen. „Es sind 1400 Wohnungsinteressenten auf unserer Warteliste und in Fürth gibt es kaum mehr freie Bauflächen“, sagt Roland Breun. „Umso wichtiger ist es, Baulücken zu schließen, um bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen.“ Der historische Pavillon jedoch steht nach seinen Worten nun auch der nächsten Generation von Anwohnern zur Verfügung und stellt „ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Neubau und der historischen Umgebung dar“.

Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins „Dorfgestaltung Poppenreuth“ bekam die Wohnungsgenossenschaft von Vorstand Rudi Pfann eine Auszeichnung für die vorbildliche Sanierung. „Nach der Renovierung strahlt der Pavillon in hellem Weiß und wirkt in seiner historischen Umgebung wie ein neu errichtetes Kleinod“, lobte der Verein.

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