Einschnitte im Tarifvertrag: Hartes Brötchen für Bäcker

31.8.2015, 06:00 Uhr
Mehr Arbeit, weniger Geld und Freizeit: Die Bäcker und Bäckerei-Angestellten in Fürth und Umgebung haben es derzeit nicht leicht.

© dpa Mehr Arbeit, weniger Geld und Freizeit: Die Bäcker und Bäckerei-Angestellten in Fürth und Umgebung haben es derzeit nicht leicht.

Der Hintergrund: Die bayerische Bäcker-Innung hat den Tarifvertrag gekündigt. „Das ist ihr gutes Recht, jedoch haben die Arbeitgeber ohne jeden Grund einen wahren Horror-Katalog vorgelegt. Danach sollen sogar Krankheitstage von den Urlaubstagen abgezogen werden“, sagt Regina Schleser, Geschäftsführerin der NGG-Region Nürnberg-Fürth.

Man könne nicht die Tradition im Bäcker-Handwerk hochhalten und gleichzeitig Fachkräfte durch schlechte Arbeitsbedingungen vergraulen, mahnt Schleser.

Bislang gilt in bayerischen Bäckereien ein Manteltarifvertrag für alle Mitarbeiter – vom Bäcker über die Verkäuferin bis zur Reinigungskraft. Der Vorschlag der Innung sieht vor, dass das Urlaubsgeld von bis zu 142 Euro gestrichen, die Sonntagsarbeit ausgeweitet und die Probezeit verdoppelt werden.

„Der Gipfel“ sei jedoch, dass von 30 Urlaubstagen bis zu zehn Tage mit einzelnen Krankentagen verrechnet werden sollen, wettert Schleser.

Wer über längere Zeit krank sei, dem blieben dann nur noch 20 Urlaubstage. Gerade in einer Branche mit hoher körperlicher und psychischer Belastung sei das eine „enorme Zumutung“ für die Beschäftigten. Wenn man zudem junge Leute für die Ausbildung gewinnen wolle, müsse der Job in der Bäckerei attraktiv bleiben, betont die Geschäftsführerin.

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