Eisvogel wird an Fürther Flüssen zum Blickfang

11.6.2015, 11:00 Uhr
Eisvogel wird an Fürther Flüssen zum Blickfang

© Foto: privat

Der milde Winter hat den gefiederten Uferbewohnern offenbar gut getan. Aufmerksame Spaziergänger können den metallisch schillernden Fischjäger vielerorts entdecken. Meist, wenn er nach einem scharfen Pfiff als bläulicher Blitz davonschwirrt. „Der Bestand hat sich in den letzten Jahren wieder gut erholt“, berichtet Günter Löslein, Kreisvorsitzender des Landesbunds für Vogelschutz aus Veitsbronn.

In Schwierigkeiten kommen Eisvögel nur, wenn die Gewässer zufrieren. Löslein: „Dann verhungern viele Tiere.“ Da sie jedoch zwei bis drei Mal im Jahr brüten, sei auch für reichlich Nachkommen gesorgt. Überall, wo es kleine Fische gibt, fühlt sich der Eisvogel wohl. Löslein weiß von Populationen an der Pegnitz, Rednitz, Regnitz, an der Zenn und am Farrnbach.

Der Fürther Reinhold Autengruber hat in den vergangenen Wochen die Eisvogelbrut an der Pegnitz beobachtet und gefilmt. Bis zu 30 Meter konnte er sich der Bruthöhle im Steilufer nähern, ohne dass sich die Vögel gestört fühlten. Selbst beim Füttern der Jungvögel konnte er zuschauen. „Es waren so schöne Erlebnisse, so etwas sieht man doch sonst nur im Fernsehen“, sagt Autengruber. Inzwischen seien die Jungvögel ausgeflogen und die Eltern bereits mit der zweiten Brut beschäftigt.

Die Nahrung erbeuten Eisvögel spektakulär im Sturzflug und Stoßtauchen. Die Augen werden beim Eintauchen durch ein spezielles Häutchen geschützt. Nur zwei bis drei Sekunden dauert der blitzschnelle Beutezug. Mit dem Kopf voran verschlingt der Vogel die gefangenen Fische. So können sich die Schuppen nicht im Schlund verhaken. Der ganzjährig auf fließendes Süßwasser angewiesene Vogel ist in Mitteleuropa ziemlich standorttreu. Lediglich in Nordosteuropa und Zentralasien bricht er Richtung Winterquartiere auf.

Für den Kreisvorsitzenden des Bundes Naturschutz, Reinhard Scheuerlein, ist das Eisvogel-Vorkommen nur ein Aspekt der Bedeutung der Flussauen als Biotopverbund. Als natürliche Klimaanlage sorgen sie auch bei Hitzeperioden für Kühlung. Und bei Starkregen sei Platz für die Wasserfluten.

Deshalb warnt Scheuerlein auch vor weiteren Bebauungen an den Talrändern. Selbst Exoten haben inzwischen Eingang in diesen Lebensraum gefunden. Mangels natürlicher Feinde konnten sich ausgesetzte Rotwangenschildkröten in Rednitz und Pegnitz ausbreiten.

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