Ende der Hängepartie in Alt-Oberasbach

20.3.2017, 06:00 Uhr
Ende der Hängepartie in Alt-Oberasbach

© Foto: Edgar Pfrogner

Das Nürnberger Planungsbüro Vogelsang hatte bis zuletzt am neuen Vorentwurf gefeilt. Wichtigster Punkt: Die Veränderungen der Baugrenzen im nordwestlichen Bereich des rund 5500 Quadratmeter großen Grundstücks. Dort sind an der Albrecht-Dürer-Straße bzw. angrenzend an den nach Osten führenden Feldweg zwei Mehrfamilienhäuser mit maximal vier Vollgeschossen vorgesehen. Besagte Maßnahme soll verhindern, dass anstatt zweier Gebäude ein L-förmiger Wohnbauriegel entsteht. Ihre Autos, das hatte der Stadtrat bereits in der Januar-Sitzung beschlossen, müssen die künftigen Bewohner in einer Tiefgarage abstellen.

Wie bereits berichtet, wird die Schreinerei in der derzeitigen Größenordnung nicht mehr weitergeführt, der Maschinenpark abgebaut, die Produktionshallen abgebrochen. Neben dem geplanten Mehrfamilienhaus südlich des Feldwegs entstehen drei Einfamilienhäuser, vier weitere sind es an der Westseite des Areals.

Blick auf Büsche und Bäume

Wer vom Doppelkreisel in Oberasbach Richtung Altort fährt, soll künftig auf Büsche und Bäume blicken, die die Fläche eingrünen. Die Erschließung wird über eine Stichstraße samt Wendehammer gesichert. Diese ist mit einer Breite von fünfeinhalb Metern in ihrer Dimension auf ein Minimum begrenzt, das sei aber mit dem Landratsamt — Stichwort Müllfahrzeuge — abgestimmt, erläuterte Kristina Vogelsang dem Gremium.

Mit der Nürnbergerin ist seit Dezember 2014 quasi eine Expertin für den Altort am Werk. Den vor vier Jahren von den Stadträten beschlossenen Rahmenplan für den Stadtteil hat sie zusammen mit der Architektin Brigitte Sesselmann und dem Landschaftsarchitekten Christoph Gräßle auf den Weg gebracht. Dessen Ziele, daran sind Stadtrat und Verwaltung gebunden, sollen umgesetzt werden.

Die Bürger, die das Werk ebenfalls mit erarbeitet haben, reagieren diesbezüglich sensibel. Das hatte man im Rathaus feststellen müssen, als Mitte 2014 ein anderes Nürnberger Architektenbüro einen ersten Vorentwurf vorgelegt hatte. Nach einem Artikel in den Fürther Landkreis-Nachrichten kam es zu Protesten. Der Grund: Die damaligen Teilnehmer des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden" sahen den Rahmenplan bei dem Projekt nicht ausreichend berücksichtigt. Die Kritikpunkte: Der Ortsrand präsentiere sich nicht wie gewünscht, die Gebäude seien zu massiv, zu viel Fläche werde versiegelt.

Viele Fragen zu klären

In der Folge gab die Stadt, so heißt es in der Vorlage der Verwaltung, auf Vorschlag des Grundstückseigentümers die Planung in Auftrag. Es kam zu einem neuen Vorentwurf, im Juli 2015 beschloss der Stadtrat die Aufstellung des Bebauungsplans. Seit der so genannten "frühzeitigen Information der Öffentlichkeit", in der das Werk dann ab Anfang August einen Monat lang auslag, kam das Vorhaben aber nicht mehr recht vom Fleck. Zum einen ging es um eine 20-KV-Stromleitung, die in der Erde verschwinden muss, zum anderen um die private Zufahrt eines Landwirts östlich des Baugebiets zu dessen Äckern. Fragen, die nun geklärt wurden, auch sämtliche notwendige Gutachten sind eingeholt.

Und wie geht es weiter? Der Zeitplan sieht folgendermaßen aus: Vom 24. März bis 24. April liegt der neue Vorentwurf öffentlich im Bauamt aus. Kommen keine Einwände, könnte der Stadtrat eventuell vor den Sommerferien die Satzung verabschieden, allerdings muss vorher noch die Erschließung des Grundstücks vertraglich geregelt sein. Ist das alles in trockenen Tüchern, kann das Projekt starten.

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