Engpass in Erstaufnahme-Einrichtung in Zirndorf

22.12.2014, 18:41 Uhr
Zu dem Platzmangel kommt nun auch Personalmangel über die Feiertage in Zirndorf.

© Mark Johnston Zu dem Platzmangel kommt nun auch Personalmangel über die Feiertage in Zirndorf.

Kurz vor Weihnachten kommt es in der Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge in Zirndorf offenbar zu einem Engpass: Weil ein Teil des Personals bereits im Urlaub sei und gleichzeitig die Zahl neuer Flüchtlinge nicht abnehme, komme es bei der Neuaufnahme derzeit zu langen Wartezeiten, sagte Erwin Bartsch von der Asylgruppe Zirndorf (Kreis Fürth) am Montag. Dadurch verzögerten sich die erforderlichen Gesundheitsuntersuchungen sowie die daran anschließende Weiterverteilung der Neuankömmlinge auf eigentlich freie Plätze in Mittelfranken.

Bartsch zu den Folgen des Aufnahme-Staus in Zirndorf: „Am Wochenende mussten in der ZAE Zirndorf ein als Kapelle genutzter Raum und die Busgarage zur Unterbringung der Flüchtlinge umfunktioniert werden, weil die Zimmer bereits wieder am Limit sind.“ Ein Sprecher der Regierung von Mittelfranken sagte, die beiden Orte würden nur als „vorübergehendes kurzfristiges Übergangsquartier“ verwendet, bis eine Bettenzuweisung der Asylbewerber am Folgetag möglich sei.

Von Freitag bis Sonntag seien 350 neue Flüchtlinge in Zirndorf eingetroffen, sagte Bartsch. Der Sprecher der Bezirksregierung bestätigte „sehr hohe Neuzugangszahlen“. Insbesondere aus dem Kosovo würden derzeit die höchsten Neuzugänge des Jahres 2014 verzeichnet. Als Folge seien derzeit bei den Gesundheitsuntersuchungen Verzögerungen möglich. „Die Gesundheitsuntersuchungen als auch die Gesundheitsversorgung ebenso wie die Weiterleitungen der Asylbewerber sind jedoch sichergestellt.“

„Es gab bislang keinen Wintereinbruch, dadurch kommen auch weiterhin sehr viele Flüchtlinge auf dem Landweg“, erläuterte Bartsch. „An den Feiertagen könnte es kritisch in Zirndorf werden.“ Auf der Facebookseite der Asylgruppe kritisierte Bartsch: „Genau bis zum Winteranfang hat der Winter-Notfallplan der bayerischen Staatsregierung gehalten.“ Mit dem Winter-Notfallplan Asyl sollen Flüchtlinge schneller auf freie Unterkünfte verteilt und medizinisch besser versorgt werden.

Der Sprecher der Bezirksregierung wies diese Kritik zurück: „Bisher konnten die Zugänge mit den vorhandenen Kapazitäten aufgefangen werden.“ Eine Inanspruchnahme der Kapazitäten aus dem Winternotfallplan sei bislang nicht erforderlich. Die Asylgruppe Zirndorf interpretiere die Situation in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung Zirndorf offensichtlich nicht korrekt.

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