Entdeckungsreise-Halt Flussufer

31.8.2016, 16:05 Uhr
Entdeckungsreise-Halt Flussufer

© Foto: Kai Barnickel

Erstes September-Wochenende: Da weiß der Fürther seit 2009, dass ihn zum Ausklang des Sommers ein Soundtrack aus Singer/Songwriter-, Folkblues und Indierock-Manufakturen jenseits des Mainstreams um die Ohren fliegt. Das Kultifest 2016, so Veranstalter Martti Trillitzsch, toppe „tatsächlich fast alle Dagewesene“. Trillitzsch selbst eröffnet am 10. September seinen finnischen Kioski-Plattenladen am neuen Standort Hirschenstraße 33; vor wenigen Wochen hat er, wie berichtet, dem Babylon in der Nürnberger Straße 3 den Rücken gekehrt. Das Kultifest-Lineup stand jedoch bereits im Juli fest und kollidierte nicht mit Umzugs- und Logistikstress.

Im Kulturort Badstraße 8, der alten Flussbad-Baracke machen sich am Freitag drei, am Samstag vier Bands ans Werk. Auftakt ist übermorgen um 18.45 Uhr (Einlass 18 Uhr), tags darauf um 17 Uhr (Einlass 16 Uhr). Das Tagesticket kostet 12, das Festivalticket (für beide Tage) 20 Euro. Zu kriegen sind die Karten im Vorverkauf im Café Badehaus oder an der Abendkasse. Essen und Trinken gibt’s auch.

Indierock aus Nürnberg zum Start: Blue Pine Theatre, das junge, doch schon jetzt sehr gefragte Quintett um Sänger und Gitarrist Dominik Lang, nennt Bob Dylan und Jimi Hendrix als Vorbilder. Aus Krakau kommt die Ein-Mann-Band One Man Madness, hinter der einer der besten Songwriter Polens steht — Limboski nennt er sich und trat im Großraum unter anderem bereits im Krakauer Haus auf.

Hochklassiges Songmaterial kennzeichnet Desoto Caucus aus Aarhus, „das Beste, was sich an Americana in Europa finden lässt“, so Trillitzsch über den Freitags-Topact und jene „Ausnahmeband“, die nach drei Alben und diversen Backgroundbandtouren mit ihrem Mentor Howe Gelb (Lambchop) inzwischen auf eigenen Beinen steht.

Den Flussuferfest-Samstag eröffnet der kanadische Singer/Songwriter c.ladd, gefolgt vom unkonventionellen Lofi–Pop des Duos Electric Fuzz Folk aus Lille. Um die Tanzbeine der Kultifest-Besucher kümmert sich das Nürnberger Indiepop-Duo Schubsen.

„Balearisch angehauchten Krautrock“ nahm der BR-„Zündfunk“-Fachmann beim Zuhören wahr und erklärte das vom Londoner Renommier-Label „Claremont 59“ herausgegebenes Album „Brunswick“ der Nürnberger Band Bambi Davidson zur „süddeutschen Indie-Entdeckung des Jahres“. Nur selten und zu besonderen Anlässen treten Hans Christian Fuss (Schlagzeug, Blockflöte), Frank Mollena (Keyboard), Robin van Velzen (Gitarre, Gesang) und Sofia Fuss (Saxofon) auf — einer ist das Kultifest Badesaison 2016 am Samstagabend.

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