Entsetzen über beschmierte Plakate

22.7.2014, 16:00 Uhr
Entsetzen über beschmierte Plakate

© Hans-Joachim Winckler

Wie in unserer Montagsausgabe kurz berichtet, sind drei Plakate in der Nacht von Freitag auf Samstag mit grauer Farbe völlig unkenntlich gemacht worden.

„Unser Logo, der Text, der QR-Code, nichts ist mehr zu sehen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Astrid Patzl. Eines der Transparente ist am Ortseingang von Stadeln (Fischerberg) zu sehen, ein weiteres am Ortseingang von Vach und das dritte an der Stadelner Hauptstraße in Mannhof.

Laut Patzl hingen die Banner höchstens eine Woche. „Sie sind noch nicht bezahlt, wir haben gerade erst die Rechnung bekommen.“ Jedes Exemplar habe rund 70 Euro gekostet. Finanziert wurden sie aus den Beiträgen der inzwischen 200 Mitglieder.

An einem vierten Plakat, von dem sie dachte, es sei unversehrt geblieben, entdeckte Patzl am Montag ebenfalls Farbspuren. Die Polizei bestätigte ihren Verdacht. Offenbar hängt es aber so hoch, dass die Täter ohne Hilfsmittel, wie eine Leiter, nicht richtig herangekommen sind.

Patzl geht davon aus, dass es sich um einen gezielten Anschlag handelt, „der uns mundtot machen soll“. Die Stimmung in der BI schwanke zwischen „Ohnmacht und Wut“. Sie seien aber fest entschlossen, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. „Das ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit – und zwar mit kriminellen Methoden“, sagt Patzl, „aber wir werden mit demokratischen Mitteln weiter kämpfen.“

Wie berichtet, hat sich die Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Fürth Nord im Frühjahr gegründet. Sie kritisiert, dass sich der Stadtrat 2012 von der sogenannten Westumgehung verabschiedet hat, einer Straße, die der Freistaat in zehn bis 15 Jahren bauen wollte, um Südwesttangente und Frankenschnellweg zu verbinden. Die Trasse sollte westlich des Kanals an Vach vorbeiführen.

Die BI hält die Westumgehung gegenwärtig für die sinnvollste Möglichkeit, um die verkehrsgeplagten Vororte im Stadtnorden von der täglichen Blechlawine zu entlasten. Grundlage für jedwede Planung, so Patzl, müssten allerdings Gutachten, Lärmmessungen und Verkehrszählungen sein. Dafür wolle sich die BI weiter einsetzen.

Der Farbanschlag nehme ihr nicht den Mut, sagt Patzl, nur ein wenig nachdenklicher sei sie geworden. „Dass in Fürth so was passiert, entsetzt mich sehr.“

2 Kommentare