Erntedankzug: Fürth erlebte Kärwasonntag der Extraklasse
13.10.2014, 01:28 Uhr
Prächtige Trachten aus Franken, Siebenbürgen, der Türkei und Griechenland, üppig geschmückte Erntewagen, spektakuläre Pferdegespanne mit Bierfuhrwerken, gut aufgelegte Spielmannszüge und originelle Ideen zur Selbstdarstellung der insgesamt 84 verschiedenen Festzugsabteilungen hielten das Publikum bei Laune.
Erntekönigin Claudia Wolf (22), den Fürthern auch als ehemaliges Christkind bekannt, folgte in der Kutsche dem vom Musikzug Burgfarrnbach angeführten Spektakel. der sechsjährige Adrian von der Bühne Erholung überreichte Oberbürgermeister Thomas Jung ein mächtiges Erntedankbrot.
Unter den Gästen auf der Ehrentribüne vor dem Rathaus war neben Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, den Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger, Horst Arnold und Harry Scheuenstuhl, Landrat Matthias Dießl, Bezirksräten und Landkreis-Bürgermeistern auch eine vierköpfige Delegation aus der türkischen Partnerstadt Marmaris mit Bürgermeistere Hakki Bayindir an der Spitze. Sie konnte sich an einer farbenprächtigen Folkloreshow des Verbands der türkischen Gemeinschaft erfreuen, die einen Schwerpunkt im Festzug markierte.
Kontrastreich unterhielt die Festzugsfolge: Squaredance und Biedermeier, Landsknechte und Karnevalisten wetteiferten neben Kleingärtnern, Volkstänzern und Landwirten um die Aufmerksamkeit. In vielen Facetten kam ein blühendes Vereinsleben zum Ausdruck. Erstmals mit von der Partie waren Mitarbeiter der Dambacher Lebenshilfe-Werkstätten für Behinderte. Sie bekamen eine Extraportion Applaus.
Hingerissen von der Vielfalt, der Pracht der Trachten und den putzigen Kindern war nicht nur die Fürtherin Lydia Lang, die den Festzug seit vielen Jahren verfolgt. Auch ihre Freundin Elisabeth Netsch, die ihren Urlaub am Schliersee abgebrochen hat, um dabei sein zu können, pflichtet ihr bei: „So schön war der Zug schon lange nicht mehr“. Von seiner „kulturelle Vielfalt“ schwärmt die Fürtherin Gerdi Roth. Das Einbinden ausländischer Gruppen kommt gut an und spiegelt die Lebenswirklichkeit in Fürth reizvoll wieder.
Fast eineinhalb Stunden verbreitete der Erntedank-Festzug sein unverwechselbares Flair. Das Bayerische Fernsehen übertrug wieder live. Anschließend glich die Innenstadt einem Ameisenhaufen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, den Kirchweihbummel am verkaufsoffenen Sonntag mit dem Einkauf zu verbinden. Die Geschäftsleute heizten mit Rabattaktionen und Sonderangeboten die Nachfrage kräftig an.
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