Gustavstraße: Erstmals klagen auch Wirte gegen die Stadt

10.7.2014, 16:00 Uhr
Vorgezogene Sperrstunde am Grünen Markt und der Gustavstraße?

© Gerd Axmann Vorgezogene Sperrstunde am Grünen Markt und der Gustavstraße?

Dabei geht es ausnahmsweise nicht um die Freiflächen, sondern um die Bewirtung in den Kneipen: Beim Fürth Festival, das morgen beginnt, soll heuer nämlich in den Gaststätten früher Ruhe einkehren als in vergangenen Jahren. Nach der aktuellen Genehmigung der Stadt dürfen Wirte ihre Gäste diesmal am Festival-Freitag und -Samstag draußen und drinnen bis 24 Uhr bewirten. Zum Vergleich: 2013 durften die Gäste draußen ebenfalls bis 24 Uhr sitzen, drinnen aber – wie an gewöhnlichen Tagen auch – bis zur normalen Sperrstunde um 2 Uhr (wobei viele Kneipen freiwillig um 1 Uhr schließen).

Grundlage für die jüngste Änderung ist ein Stadtratsbeschluss vom Juli 2013: Die Stadtverwaltung hatte damals ein umfassendes Veranstaltungskonzept erarbeitet, das einen besseren Anwohnerschutz gewährleisten sollte. Im Ordnungsamt hatte man in jenen Tagen die Freischankflächen im Blick, hier wollte man beim Fürth Festival die Sperrzeit auf 23 Uhr festsetzen. Doch der Stadtrat entschied auf Antrag der SPD, bei der Veranstaltung am Ausschank-Ende um Mitternacht im Freien festzuhalten. Gleichzeitig aber beschloss er, dass auch im Inneren um 24 Uhr Schluss sein sollte. Auf diese Weise wollte er Anwohnern entgegenkommen, die während des Musik-Festivals Lärm in Kauf nehmen müssen, und ihnen eine zweite Welle an Heimkehrern ersparen.

Die drei Wirte, die nun Klage in Ansbach einreichten, halten das frühere Betriebsende für „unverhältnismäßig“, wie Rechtsreferent Christoph Maier auf FN-Nachfrage sagte. Die Stadt sieht das anders: Im Sinne eines besseren Lärmschutzes, zu dem das Verwaltungsgericht Ansbach die Kommune erst jüngst wieder aufforderte, sei „diese kleine Einschränkung für die Gastronomie hinnehmbar“, meint Maier.

Entscheiden müssen – noch vor dem Festival – einmal mehr die Richter. Maier verhehlt nicht, dass die Klage der Wirte ihn überrascht habe: Eigentlich, sagt er, „wundert mich in der Gustavstraße nichts mehr“. Doch da „der Informationsfluss zwischen einzelnen Stadträten und Wirten hervorragend“ sei, habe er angenommen, dass die Wirte mit der Stadtratslösung einverstanden seien. Er hält es für „überzogen, dass man wegen je zwei Stunden an zwei Abenden das Gericht bemüht“.

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