Es darf heiß werden: Innovationen aus Oberasbach

25.6.2018, 21:00 Uhr
Es darf heiß werden: Innovationen aus Oberasbach

© Foto: Schülbe

Als Rolf Terjung dem Landrat einen Mitarbeiter vorstellen will, muss er erst mal nach dessen Nachnamen fragen. "Ich sieze zwar jeden, nenne aber alle nur beim Vornamen", erklärt der Unternehmer. Das passt zu der vertrauten Stimmung zwischen ihm und seinen 41 Angestellten, die bei der Betriebsbesichtigung der Graphite Materials GmbH spürbar ist.

Matthias Dießl erhält zunächst einen Rückblick auf die inzwischen 18-jährige Firmengeschichte. 2000 hat Terjung das Unternehmen gegründet. Vier Jahre später baute er neben der bereits existierenden Werkstofftechnik eine Konstruktionsabteilung auf. Seit dem Jahr 2009 findet in den Räumen des Unternehmens in der Rothenburger Straße 76 auch die Fertigung statt.

Froh und stolz

"Ich bin froh und stolz, eine Firma im Landkreis zu haben, die so innovativ unterwegs ist", sagte Dießl. Er zeigte sich nicht nur beeindruckt von dem erzielten Wachstum, sondern auch von den Werkstoffen: Die Produkte des Unternehmens bestehen aus kohlenstofffaserverstärkten Kohlenstoffen (CFC), die extrem hitzebeständig sind. Eingesetzt werden sie weltweit in der Automobilbranche, der Luftfahrt, der Stahlproduktion und im Ofenbau.

Gute Mitarbeiter zu finden, sei nicht immer leicht, sagt Terjung, der derzeit für die Bereiche Fräsen und Drehen je eine/n Zerspanungsmechaniker/in sucht. Bei der Auswahl seiner Angestellten setze er nicht so sehr auf Abschlüsse, sondern suche und fördere Talente, erklärt der Unternehmenschef.

Wegweiser soll her

Er nutzte den politischen Besuch auch, um seine Wünsche und seine Kritik loszuwerden. So hält er einen Wegweiser an der Hauptstraße für unerlässlich, der mit dem Namen des Unternehmens versehen werden könnte – mindestens jedoch dessen Hausnummer tragen sollte. Denn: "Wenn ein 40-Tonner die Einfahrt verpasst und wenden muss, ist das ein Problem", weiß Terjung.

Weiter berichtete der Firmenchef, dass er zuletzt lange auf eine Baugenehmigung für Erweiterungen habe warten müssen und erklärte: "Das hindert mich am Erfolg." Auf Nachfrage unserer Zeitung konkretisierte Christian Ell, Pressesprecher im Landratsamt Fürth, der Bebauungsplan sei von September 2017 bis März 2018 bearbeitet worden. Während des Genehmigungsverfahrens sei zwischen dem Antragsteller und der Bauverwaltung ein intensiver Austausch nötig gewesen, so Ell.

Nun aber kann es weitergehen: Kaum hat er die jüngste Baugenehmigung in der Tasche, plant Rolf Terjung bereits die nächste Erweiterung, von der vor allem seine 41 Mitarbeiter profitieren sollen: Es handelt sich um einen attraktiveren Pausenbereich. Der Landrat ist nun gewarnt: "Wir können uns vorher zusammensetzen und feststellen, wo Klippen sind", erklärte sich Dießl im Hinblick auf den nächsten Bauantrag bereit.

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