Familiendrama in Fürth: Mann tötet sich nach Messerattacke

26.4.2015, 12:33 Uhr
Das Beziehungsdrama ereignete sich in einem Wohnkomplex in der Fürther Flurstraße.

© Hans-Joachim Winckler Das Beziehungsdrama ereignete sich in einem Wohnkomplex in der Fürther Flurstraße.

Wie die Polizei mitteilte, geriet das Ehepaar am Samstag gegen 17 Uhr in einen Streit. Dabei stach der betrunkene 49-Jährige mit einem Küchenmesser auf seine Frau ein, verständigte aber umgehend den Rettungsdienst. Kurz darauf nahm die Polizei den Mann in seiner Wohnung fest.

Notarzt und Rettungsdienst versorgten die schwerverletzte 46-Jährige zunächst vor Ort. Die Berufsfeuerwehr Fürth transportierte die Frau mit Hilfe einer Drehleiter aus der Wohnung. Anschließend brachte sie der Rettungsdienst in eine Klinik.

Der Kriminaldauerdienst Mittelfranken und das Fachkommissariat der Fürther Kripo sicherten Spuren am Tatort. Bei seiner Vernehmung räumte der Ehemann die Tat ein. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth kam er am Sonntagmorgen jedoch wieder auf freien Fuß.

Am Sonntagvormittag gegen 10.45 Uhr, gegenüber in der Kirche Sankt Christophorus lief gerade ein Gottesdienst,  stürzte sich der Mann von einem Balkon des mehrgeschossigen Hauses auf die Straße. Anwohner alarmierten die Polizei und den Rettungsdienst. Ein Notarzt konnte aber nur noch den Tod des 49-Jährigen feststellen.

Bleibt die Frage, warum der Mann nach dem Angriff auf seine Frau überhaupt wieder auf freien Fuß gekommen ist. Polizeisprecher Robert Sandmann erklärt auf Anfrage der Fürther Nachrichten, dass es immer eine Einzelfallprüfung sei, ob ein Täter in Untersuchungshaft genommen wird.

Der 49-Jährige habe nach dem verhängnisvollen Stich sofort den Rettungsdienst alarmiert, habe Ärzte und Polizei umgehend in die Wohnung gelassen, die Tatwaffe überreicht und sich festnehmen lassen. "Er hat registriert, was er angerichtet hat, und versucht, es wieder gutzumachen", so der Polizeisprecher.

Hinzu komme, dass er seine Frau nicht lebensgefährlich verletzt hat. Natürlich hätte sich der Täter dennoch einem Verfahren stellen müssen und wäre für seine Attacke bestraft worden. Die Staatsanwaltschaft habe aber davon abgesehen, ihn umgehend zu inhaftieren. "Dieser traurige Ausgang", sagt Sandmann, "war leider nicht vorhersehbar."

Dieser Artikel wurde um am Sonntag, 26. April, 15.55 Uhr aktualisiert.